Rheinische Post: Kommentar
Armin Laschet verschafft sich Respekt
= Von Thomas Reisener
Düsseldorf (ots)
Die Amtszeit des neuen NRW-Ministerpräsidenten Armin Laschet (CDU) beginnt mit einem Bilderbuch-Start. Den Koalitionsvertrag hat er in rekordverdächtigen sechs Wochen ausgehandelt. Und trotz seiner hauchdünnen Mehrheit im neuen Landtag schaffte er auch dort die erste wichtige Hürde auf Anhieb und wurde im ersten Wahlgang Ministerpräsident. Angesichts der massiven Zweifel, denen Laschet vor noch gar nicht allzu langer Zeit selbst in den eigenen Reihen gegenüber stand, wäre es kleinlich, ihm den Respekt für diese enorme persönliche Leistung zu verweigern. Auch wenn der Respekt schnell wieder verfliegen wird, falls Laschet nicht liefert. Völlig respektlos haben sich hingegen jene 16 anonymen Parlamentarier verhalten, die gestern ungültige Stimmen abgaben. Respektlos nicht gegenüber Laschet, sondern gegenüber dem Parlament und den Bürgern. Auch diese 16 hatten die Möglichkeit, sich zu enthalten, für oder gegen Laschet zu stimmen. Auswahl genug. Mit der trotzigen Abgabe von ungültigen Stimmzetteln haben die 16 Parlamentarier aber den Wahlvorgang selbst boykottiert. Sich erst in einen Landtag wählen zu lassen, den man dann bei der ersten Gelegenheit mit Füßen tritt, ist erbärmlich.
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