Rheinische Post: Kommentar
Wunsch-Ergebnis
= Von Ulrich Krökel
Düsseldorf (ots)
Russland hat gewählt. Doch eine echte Wahl im demokratischen Sinn hatten die Russen nicht. Alle Herrschaft in dem Riesenreich geht eben nicht vom Volk aus, sondern vom Kreml: von Wladimir Putin. Und den meisten Beteiligten an diesem Potemkinschen Akt einer schon nicht mehr gelenkten, sondern nur noch vorgegaukelten Demokratie dürfte klar gewesen sein, dass dies keine echte Wahl war. Das Bitterste aber ist: Den meisten Bürgern dürfte es egal gewesen sein. Die Menschen im Land haben den Glauben an Freiheit und Eigeninitiative längst verloren, genauer: seit den verheerenden Jelzin-Jahren, als Oligarchen das Land ausplünderten - im Namen von Demokratie, Freiheit und Westorientierung! Es war Putin, der das Steuer zur Jahrtausendwende herumriss, leider in die falsche Richtung. Das neue Russland ist längst wieder auf dem Weg in Diktatur und Imperialismus. Das einzig Moderne an diesem Staat sind die Methoden der hybriden und der Cyber-Kriegsführung. Dabei kämpft Putin für keine Ideologie. Putin kämpft allein um Macht, und der Feind namens Westen kommt ihm dabei gerade recht.
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