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Rheinische Post: Kommentar
Türkische Demütigung = VON SUSANNE GÜSTEN

Düsseldorf (ots)

Die Allianz zwischen Türkei und USA besteht seit dem Beginn des Kalten Krieges vor mehr als einem halben Jahrhundert. Doch in diesen Tagen wird sie von einer Krise erschüttert, die das Verhältnis zwischen der Türkei und dem Westen nachhaltig verändern könnte. Statt im Konflikt um den unter fragwürdigen Vorwürfen inhaftierten amerikanischen Pastor Andrew Brunson mit Ruhe und Bedacht eine Lösung zu suchen, hat sich die Trump-Regierung für die öffentliche Demütigung der türkischen Regierung entschieden und den Nato-Partner mit der Verhängung von Sanktionen auf eine Stufe mit Ländern wie Iran oder Nordkorea gestellt. Die Aktion lässt jedes außenpolitische Augenmaß vermissen. Bei aller berechtigten Kritik an Erdogans Politik und am Druck auf Andersdenkende in der Türkei ist die neue Krise vor allem ein Ergebnis der völlig chaotischen Außenpolitik der USA unter Donald Trump. Der US-Präsident vergrault ohne Not einen wichtigen Partner des Westens. Trump mag das als Ausdruck der Stärke einer Supermacht sehen - tatsächlich ist es aber ein Zeichen für eine gefährliche Irrationalität.

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