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Rheinische Post: Kommentar: Italien auf Crash-Kurs

Düsseldorf (ots)

Bisher hat ein Italiener Italien vor dem Schlimmsten bewahrt: EZB-Chef Mario Draghi verschaffte seiner mit 2,3 Billionen Euro verschuldeten Heimat über milliardenschwere Anleihekäufe und eine extrem lockere Geldpolitik eine jahrelange Atempause bei der Finanzierung. Doch während andere Länder wie Spanien oder Irland diese Zeit für Reformen genutzt haben und längst wieder auf Wachstumskurs sind, verweigerte sich Italien den nötigen Sparanstrengungen. Das Land steckt tiefer im Schuldensumpf denn je, die Banken sind marode, die Jugendarbeitslosigkeit ist hoch, die ökonomische Basis bröckelt. Und jetzt will die Regierung aus linken und rechten Populisten sich sogar noch weiter verschulden. Die Populisten haben den Italienern die EU als Sündenbock für die wirtschaftliche Misere präsentiert, und viele glauben das. Viele sind auch überzeugt, dass die EU ihr Land mit Rücksicht auf die Stabilität des Euro gar nicht fallen lassen kann. Aber wenn die EU jetzt nachgibt, wird Italien niemals ernsthaft versuchen, seine Probleme zu lösen. Und das wäre am Ende die viel größere Gefahr für die Währungsunion.

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