Rheinische Post: Herz oder Verstand Kommentar Von Eva Quadbeck
Düsseldorf (ots)
Während die CDU ihre Erneuerung zu Festspielen innerparteilicher Demokratie werden lässt, wirkt die Neuaufstellung der Schwesterpartei immer noch bleiern. CSU-Parteichef und Bundesinnenminister Horst Seehofer spielt weiter auf Zeit und ist einem Aufbruch seiner Partei weiter im Weg. Die CDU wiederum steht bei ihrer Wahl des oder der Parteivorsitzenden vor der Entscheidung zwischen Herz und Verstand. Einmal unterstellt, dass die Chancen für Jens Spahn tatsächlich sehr gering sind, geht es um eine Entscheidung zwischen Merz und Kramp-Karrenbauer. Merz berührt die Seele der Partei. Wenn er seine pointierten Forderungen vorträgt und verspricht, die Zahl der AfD-Wähler zu halbieren, trifft er das Herz der Partei. Nach 18 Jahren eher spröder Vorträge von Angela Merkel lechzt die Basis nach dieser prallen Rhetorik. Kramp-Karrenbauer wiederum kommt besser bei der Anhängerschaft an, also bei den potenziellen Wählern der Partei. Sie hat die besseren Chancen, eine breite Wählerschaft anzusprechen. Es wäre also eher eine rationale Entscheidung der Delegierten, sie an die Spitze zu wählen.
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