Rheinische Post: Deutlich sinkende Zahlen beim Familiennachzug
Düsseldorf (ots)
Die Befürchtung drastisch zunehmender Nachzüge von Familienangehörigen zu Flüchtlingen in Deutschland scheint sich nicht zu bestätigen. Wie die Düsseldorfer "Rheinische Post" (Samstag) unter Berufung auf eine aktuelle Statistik des Auswärtigen Amtes berichtet, zeichnet sich eher das Gegenteil ab. Die Zahl der Visa zur Familienzusammenführung aus Hauptherkunftsländern nahm in den ersten drei Quartalen dieses Jahres von 10.475 über 7.962 auf 6.386 ab. Hält der Trend auch im vierten Quartal an, werden am Ende des Jahres knapp 30.000 Visa an Familienangehörige aus Syrien, dem Irak, Afghanistan, dem Iran, Eritrea und Jemen erteilt sein. Im Vorjahr waren es noch über 54.000. Deutlich sinkende Zahlen bei der Familienzusammenführung finden sich auch bei den weltweit hierfür insgesamt erteilten Visa. Angesicht von 27.515 im ersten, 26.178 im zweiten und 25.487 im dritten Quartal dürfte auch hier die Größenordnung des Vorjahres von knapp 118.000 bei weitem nicht erreicht werden. Allmählich in Gang kommt der Familiennachzug zu Flüchtlingen mit nur zeitlich begrenztem Bleiberecht. Hier hatte die Koalition eine monatliche Höchstgrenze von tausend Familienangehörigen festgelegt. Zum Start im August konnten davon 42 Familienangehörige profitieren, im September 147, im Oktober 499 und selbst im November war die vorgegebene Grenze mit 874 immer noch nicht erreicht.
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