Rheinische Post: Kommentar
Gefährlicher Rockerkrieg
= VON CHRISTIAN SCHWERDTFEGER
Düsseldorf (ots)
Kölns Polizeipräsident Uwe Jacob ist das Gegenteil von dem, was man umgangssprachlich als Lautsprecher bezeichnet. Der erfahrene Behördenleiter, der auch schon dem Landeskriminalamt vorstand, wählt seine Worte mit Bedacht. Der Hang zu Dramatisierungen liegt ihm fern. Umso ernster muss man seine Lagebeurteilung zum kriminellen Rockermilieu in Köln nehmen. Wenn Jacob von "Wildem Westen" und "Rumgeballer" auf den Straßen spricht, besteht ernsthaft Grund zur Sorge. Was ist schief gelaufen, dass sich mitten in einer deutschen Großstadt rivalisierende Banden vor den Augen der Öffentlichkeit Schießereien liefern? Eine Menge. Aber vor allem ist es ein weiteres Kapitel verfehlter Integrationspolitik gepaart mit mangelndem Integrationswillen. So handelt es sich bei den Mitgliedern der Kölner Rocker-Banden fast ausschließlich um Migranten, von denen viele in Köln groß geworden sind. Trotzdem treten sie das deutsche Rechtssystem mit Füßen. Viel zu lange haben Sicherheitsbehörden und Politik weggeschaut, die Entwicklung nicht wahrhaben wollen. Und genau damit haben sie diesen Kriminellen den Weg geebnet.
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