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Rheinische Post: Kommentar
Sorgenkind Pflege = VON EVA QUADBECK

Düsseldorf (ots)

So wie der Mensch dazu neigt, die Themen Pflege und Tod so lange zu verdrängen, bis sie ihn individuell treffen, so schiebt auch die Gesellschaft insgesamt diese Themen von sich. Heute rächt sich, dass trotz präziser Prognosen die Weichen vor 15 Jahren nicht gestellt wurden. Auf die weiter rasant wachsende Zahl von Pflegebedürftigen ist das Land nicht vorbereitet. Wenn Gesundheitsminister Spahn nun eine Debatte über die Finanzierung der Pflege fordert, dann zeigt das auch Hilflosigkeit. Üblicherweise legen Minister Vorschläge zur Problemlösung vor und führen dann die Debatte, wie sich diese umsetzen lassen. Bislang ist Spahn stets für Generationengerechtigkeit bei der Lastenverteilung in den Sozialversicherungen eingetreten. Seitdem er Minister ist, handelt er wie seine Vorgänger: Höhere Beiträge auf Kosten der Jungen. Die Pflege wird die Gesellschaft künftig mehr kosten. Zumal der wachsenden Zahl an Pflegebedürftigen eine sinkende Zahl an pflegenden Angehörigen gegenübersteht. Die daraus folgenden Verteilungskämpfe um Personal und Finanzen zu befrieden, ist eine Mammutaufgabe.

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