Rheinische Post: Kommentar: Der DFB-Sumpf
Düsseldorf (ots)
Der Deutsche Fußball Bund (DFB) hat sich immer mal wieder einen Neuanfang verordnet. Herausgekommen ist dabei aber maximal eine Verschiebung des Problems: neue Namen statt neue Strukturen. Der Sumpf rund um die Zentrale in Frankfurt hat ein bedrohliches Ausmaß angenommen. Es erscheint unwahrscheinlich, dass der Verband die Erneuerung aus sich heraus schafft. Reinhard Grindel ist krachend gescheitert, weil er nur an sich interessiert war - und nicht an einer Veränderung des DFB. Sein Rücktritt: überfällig, nicht wegen einer Luxus-Uhr als Geschenk. Sondern weil er gespalten statt geeint hat. Weil er Gräben zwischen den Lagern nicht zugeschüttet, sondern noch tiefer gemacht hat. Der DFB hat viel Vertrauen verspielt und sich als moralische Instanz in weiten Teilen abgeschafft. Ein Neuanfang ist nur mit spürbaren Einschnitten möglich. Die mächtigen Landesfürsten aus dem Amateurlager müssten zurückstecken, die Profi-Vereine sich klar zum Solidaritätsprinzip im Fußball bekennen und Gedanken endlich aufgeben, sich noch weiter von der Basis abzuspalten.
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