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Rheinische Post: Kommentar
Der Transfercoup des Sommers = Von Elisabeth Huther

Düsseldorf (ots)

Nein, nicht der Wechsel von Weltmeister Antoine Griezmann zum FC Barcelona oder der Transfer von Ajax-Juwel Matthijs de Ligt zu Juventus Turin sind die Transfercoups des Sommers. Den landete am Donnerstag Dazn. Der Streaming-Dienst, der erst seit 2016 auf dem Markt ist, übernimmt ab der kommenden Saison die TV-Rechte für die Fußball-Bundesliga von Eurosport und zeigt somit 40 der 306 Spiele live: alle 30 Freitagsspiele sowie je fünf Sonntags- und Montagspartien. Hinzu kommen die vier Relegationsspiele und der Supercup. Bislang durfte der Anbieter nur die Highlights der Bundesliga zeigen. Da dürfte es für das Unternehmen leichter zu verschmerzen sein, dass es jüngst die englische Premier League wieder an den Pay-TV-Sender Sky verloren hat.

Eigentlich war der große Angriff auf die deutschen Live-Rechte erst für die neue Rechteperiode ab 2021 geplant. Doch dieser Schritt dürfte die Richtung vorgeben. Die ganz große Offensive von Dazn wird wohl erst noch kommen. Nachdem die Plattform in der vergangenen Saison Sky schon das Monopol in der Champions League abgenommen hat, wird sich der Streaming-Dienst mit 45 Spielen mittelfristig wahrscheinlich nicht zufrieden geben.

Neben Dazn selbst sind die Sport-Fans die Gewinner dieser Kooperation. Sie bekommen im Jahres-Abo für den gleichen Preis oder bei monatlicher Kündbarkeit für zwei Euro mehr (11,99 Euro) ein bedeutend größeres Angebot an Premium-Sport, darunter jetzt ja auch Olympische Spiele, Tour de France und Tennis-Grand-Slams. Mit Fußball-Experten wie Ex-Weltmeister Per Mertesacker, Jonas Hummels, Benjamin Lauth und einer unaufgeregten Berichterstattung, die nah am Sport blieb, landete Dazn bei den Zuschauern. Selbst die Kritiker der Zerstückelung der TV-Rechte können nicht murren: Sie müssen lediglich den Anbieter wechseln.

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