Alle Storys
Folgen
Keine Story von Rheinische Post mehr verpassen.

Rheinische Post

Kommentar
Thyssenkrupp hat Großinvestitionen nötig = Von Maximilian Plück

Düsseldorf (ots)

Der taumelnde Industriekonzern Thyssenkrupp befindet sich in einer gefährlichen Abwärtsspirale. Das Eigenkapital wird von Quartal zu Quartal aufgezehrt, finanzielle Spielräume gibt es faktisch nicht mehr. Nun muss ausgerechnet der Verkauf des einträglichsten Geschäftsteils die Wende bringen. Die Veräußerung von Elevator spült zwar einen zweistelligen Milliardenbetrag in die Kasse, dafür fallen künftig Erträge aus, mit denen bislang Durststrecken bei den konjunkturanfälligeren Geschäftsteilen ausgeglichen werden konnten.

Allen Beteuerungen von Finanzvorstand Dietsch zum Trotz: So recht glaubt niemand mehr, dass es noch einen Teilverkauf oder Börsengang geben wird. Und auch die Chancen, dass ein strategischer Investor wie Kone zum Zuge kommt, nehmen von Tag zu Tag ab. Zwar würden die direkten Wettbewerber wohl deutlich mehr zahlen. Doch Thyssenkrupp kann sich kein langatmiges EU-Kartellverfahren mehr erlauben. Und würde wohl auch den Zorn der Arbeitnehmer scheuen, die Arbeitsplatzabbau und eine Zerschlagung fürchten und sich längst mit einem Käufer aus dem Kreis der Finanzinvestoren abgefunden haben.

Der Donnerstag brachte auch ans Licht, wie risikobehaftet die Strategie von Martina Merz ist: Denn sie richtet alles ausgerechnet auf das zyklische Stahlgeschäft aus, also jenen Teil, der für den jüngsten Quartalsverlust steht und den ihr Vorvorgänger gerade wegen der Konjunkturabhängigkeit aus dem Konzern lösen wollte. Nur mit substanziellen Investitionen - die Arbeitnehmer sprechen von 1,5 Milliarden Euro - lässt sich der Stahl retten. Stahlchef Premal Desai, der enorme Summen von der Essener Konzernspitze gefordert haben soll, hat wohl gerade deshalb seinen Job verloren. Es fällt zunehmend schwerer, so noch an eine Zukunft Thyssenkrupps zu glauben.

www.rp-online.de

Pressekontakt:

Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2627

Original-Content von: Rheinische Post, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: Rheinische Post
Weitere Storys: Rheinische Post
  • 13.02.2020 – 21:27

    Kommentar / Die große Schlacht um die letzte Volkspartei = Von Eva Quadbeck

    Düsseldorf (ots) - Bei der CDU droht sich die Frage, wer die Partei führen und wer nächster Kanzlerkandidat werden soll, auf eine Auseinandersetzung zwischen alter Parteiführung und Friedrich Merz zuzuspitzen. Die große Schlacht um die letzte Volkspartei hat begonnen. Merz will das Machtvakuum in der Union für sich nutzen und hat durchsickern lassen, erneut zur ...

  • 13.02.2020 – 16:00

    Tierschutzbund fordert Sachkunde-Nachweis für Haustiere

    Düsseldorf (ots) - Der Deutsche Tierschutzbund hat sich für einen Sachkunde-Nachweis für bestimmte Tierarten ausgesprochen. "Das Erste, was ich will, ist eine Positivliste aus der hervorgeht, welche Tiere überhaupt zu Hause gehalten werden dürfen", sagte Thomas Schröder, Präsident des Tierschutzbundes, der Düsseldorfer "Rheinischen Post" (Donnerstag). "Bei bestimmten Tieren davon soll es dann den ...

  • 13.02.2020 – 15:58

    Tierschutzbund: Die Tierschutzpolitik der Bundesregierung hat versagt

    Düsseldorf (ots) - Nach Ansicht des Deutschen Tierschutzbundes hat die Tierschutzpolitik der Bundesregierung "komplett versagt". "Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner kann oder will den Tierschutz nicht durchsetzen. Beides wäre dramatisch", sagte Thomas Schröder, Präsident des Tierschutzbundes, der Düsseldorfer "Rheinischen Post" (Donnerstag): "Wenn sie ...