Kommentar
Geschlossene Schulen, verzweifelte Eltern = Von Eva Quadbeck
Düsseldorf (ots)
Die Schul- und Kita-Schließungen sind unausweichlich, wenn das Coronavirus in seiner Verbreitung ausgebremst werden soll. Die weitreichende Entscheidung der Landesregierung ist also richtig. Sie ist nach der einfachen Priorität getroffen: Das Wertvollste, was wir besitzen, ist unser Leben. Es muss geschützt werden - auch wenn dafür drastische Maßnahmen erforderlich sind.
Auf berufstätige Eltern und ihre Arbeitgeber kommen allerdings harte Wochen zu. Notbetreuung lässt sich meistens für ein paar Tage organisieren - für ein paar Wochen ist das für kaum eine Familie möglich. Hinzu kommt, dass NRW-Ministerpräsident Armin Laschet zu Recht darauf verwiesen hat, die Kinder in der aktuellen Situation besser nicht in die Obhut der Großeltern zu geben. Denn die über 60-Jährigen gehören zur Risikogruppe, der das Coronavirus besonders gefährlich werden kann.
Schulen, Kitas und Kommunen müssen beraten, wie sie Notbetreuung in kleinen Gruppen organisieren können - zuvorderst für Eltern, die im Gesundheitswesen oder bei Polizei und Feuerwehr arbeiten, aber auch für andere. Auch die Arbeitgeber werden sich flexibel zeigen müssen. Allerdings ist Eltern kleiner Kinder mit Home-Office nur bedingt geholfen.
Schmerzlich ist in dieser Situation, dass die Digitalisierung der Schulen noch am Anfang steht. Klassenzimmer zu Hause, während die Eltern im Home-Office arbeiten, ist in der deutschen Schul-Wirklichkeit leider nicht vorgesehen. Wenn der Corona-Ausbruch im Griff ist, wird eine der Lehren sein, dass auch Unterricht aus der Ferne möglich gemacht werden muss.
Die Schulschließung ist nun bis zum offiziellen Ende der Osterferien terminiert. Es wird kaum möglich sein, Schulen und Kitas wieder zu öffnen, bevor die Zahl der Neuinfektionen sinkt.
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