Alle Storys
Folgen
Keine Story von Rheinische Post mehr verpassen.

Rheinische Post

RWI-Chef Christoph Schmidt lehnt Vermögensabgabe ab und fordert Herauswachsen aus Schulden

Düsseldorf (ots)

RWI-Chef Christoph Schmidt lehnt die von der SPD-Chefin geforderte Vermögensabgabe zur Finanzierung der Corona-Lasten ab. "Eine Vermögensabgabe halte ich für äußerst problematisch. Denn das Vermögen wartet doch nicht auf Konten darauf, besteuert zu werden. Es steckt beispielsweise in Unternehmen und Immobilien. Bei Einzelkaufleuten kann man zwischen Privat- und Geschäftsvermögen nicht einmal unterscheiden. Wir wollen aber doch, dass die Wirtschaft wieder in Gang kommt, dass sie wieder investiert. Eine Vermögensangabe wäre da kontraproduktiv", sagte er der Düsseldorfer "Rheinischen Post" (Dienstag).

Stattdessen solle man auf die Wachstumskräfte setzen: "In Deutschland kann der Staat zum Glück eine solche Last schultern, weil er in der Vergangenheit solide gewirtschaftet hat. Wir können uns Zeit lassen, nach einem Anspringen der Wirtschaft aus den Schulden herauszuwachsen."

Mit Blick auf die Lastenverteilung in Europa betonte Schmidt: Die EZB habe mit ihrem Ankaufprogramm nur Zeit gekauft. "Die Finanzpolitik muss nun handeln, wenn sie die Unabhängigkeit der EZB nicht gefährden will. Dabei ist es wohl besser, sich auf bewährte Mechanismen wie den Europäischen Stabilitätsmechanismus (ESM) zu verlassen, dessen Ausgestaltung man an die augenblickliche Situation anpassen kann."

Corona-Bonds lehnt er ab: "Corona-Bonds halte ich aus zwei Gründen für problematisch. Erstens rein praktisch: Man müsste erst eine Rechtsgrundlage dafür schaffen, was Zeit benötigt. Zweitens grundsätzlich: Sie wären ein Einstieg in die gemeinschaftliche Haftung für Schulden einzelner Länder."

Christoph Schmidt war bis Februar Chef der Wirtschaftsweisen.

Pressekontakt:

Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2627

Original-Content von: Rheinische Post, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: Rheinische Post
Weitere Storys: Rheinische Post
  • 14.04.2020 – 00:00

    NRW-Firmen lassen Rechnungen länger liegen

    Düsseldorf (ots) - Die Zahlungsmoral der nordrhein-westfälischen Unternehmen hat sich infolge der Corona-Krise bereits spürbar verschlechtert. Zu diesem Ergebnis kommt eine Analyse der Wirtschaftsauskunftei Verband der Vereine Creditreform, die der Düsseldorfer Rheinischen Post (Dienstagsausgabe) exklusiv vorliegt. Im Zeitraum Januar bis April 2020 stieg das Volumen unbezahlter, überfälliger Rechnungen in NRW ...

  • 14.04.2020 – 00:00

    Wirtschaftsrat fordert Erhalt der Arbeitnehmerfreizügigkeit für die deutsche Bauwirtschaft

    Düsseldorf (ots) - Der CDU-Wirtschaftsrat will, dass die Bauwirtschaft ähnliche Privilegien bekommt wie die Landwirtschaft. "Für die Bauwirtschaft brauchen wir die gleiche flexible, pragmatische Lösung, wie sie bereits für die Saisonarbeitskräfte in der Landwirtschaft getroffen wurde. Wenn durch die entsprechenden Baufirmen sichergestellt ist, dass alle ...

  • 14.04.2020 – 00:00

    Wahlrechtsreform steht vor dem endgültigen Aus

    Düsseldorf (ots) - Die Bemühungen, mit einem neuen Wahlrecht eine weitere Aufblähung des Bundestages zu verhindern, stehen kurz vor dem endgültigen Scheitern. Die von Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble (CDU) angeregte "Notlösung", nur für die nächste Bundestagswahl eine Deckelung der Mandatszahlen festzulegen, stößt inzwischen auch in der Unionsfraktion auf Ablehnung. "Die Notlösung hat keine Chance, weil ...