Wahl als Stimmungstest für Armin Laschet Kommentar Von Horst Thoren
Düsseldorf (ots)
Selbst Kanzlerin Angela Merkel wird am 13. September nach Köln, Düsseldorf oder Mönchengladbach schauen. Überall da, wo es spannend werden kann bei der Kommunalwahl, lässt sich ablesen, ob und wie die Corona-Krise das politische Kräfteverhältnis im Land womöglich beeinflusst oder gar grundlegend verändert hat. Schließlich ist die Wahl im bevölkerungsreichsten Bundesland das erste Stimmungsbarometer im Krisenjahr 2020. Das wachsende Unverständnis über die strengen Corona-Regeln und die zunehmende Zahl der Verstöße könnten ein Indiz für einen Stimmungswandel sein. Darauf hoffen vor allem rechte Gruppen, die allzu gern bei den Demos der Corona-Leugner mitmischen. Das fürchten die etablierten Parteien, die zumindest zum Anfang der Krise darauf zählen konnten, für ihr Krisenmanagement belohnt zu werden. Für Ministerpräsident Armin Laschet (Corona-Bilanz gut, öffentliche Wahrnehmung mittelprächtig) geht es um die politische Zukunft. Wenn die CDU in vier Wochen schlecht abschneidet, kann er seine Chancen auf CDU-Vorsitz und Kanzlerkandidatur abschreiben. Deshalb gilt für Laschet, worum sich jetzt jeder Bürgermeister und Landrat müht: Gut aussehen! Tatkraft zeigen! Gar nicht so leicht in einer Zeit ohne Kundgebungen, ohne öffentlichen Schlagabtausch. Wenn überhaupt, finden Debatten über die Medien statt, lässt sich im Internet verfolgen, wer mit welcher Strategie Aufmerksamkeit sucht. Die Corona-Pandemie erschwert mit ihren Abstandsregeln und Versammlungsverboten, was in der Vergangenheit schon schwierig war: Begeisterung zu wecken für die Kommunalwahl. Dabei sind der Urnengang und die überlegte Wahlentscheidung wichtiger denn je. Denn das hat die Corona-Krise gezeigt: Vor Ort muss gemeistert werden, was Ministerpräsident und Kanzlerin beschlossen haben.
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