Alle Storys
Folgen
Keine Story von Rheinische Post mehr verpassen.

Rheinische Post

Kommentar
Die Welt wird übersichtlicher = Von Lothar Schröder

Düsseldorf (ots)

Die Welt ist wieder etwas übersichtlicher geworden, hieß zu einem dieser Berichte über soundso viele ausgestorbene Tierarten. Das ist Jahre her, aber schon damals regierte blanker Zynismus. Es hat sich nichts geändert, wie der jüngste Bericht des Naturschutzbundes in NRW zeigt. Überrascht der wirklich jemanden? Und ändert er tatsächlich unser Verhalten und unseren Umgang mit der Natur? Manchmal muten unsere allzu kurzlebigen Betroffenheitsgesten eher wie kleine Schauspiele an: Ach Gott, jetzt auch die Feldlerche! Und demnächst noch die Kiebitze! Als ginge es um den Ausverkauf unserer netten Wald- und Wiesenausstattung. Nein, es geht um die Schöpfung. Nicht mehr und nicht weniger. Diese Tiere werden schlichtweg für immer verschwinden - aus unserer Region zunächst, aus unserem Land, schließlich aus unserer Welt. Einfach ausgelöscht. Die "Allerweltstiere" sind die Dinosaurier des 21. Jahrhunderts. Und wir sind die Zeugen und Täter dieses Vorgangs. Vielleicht ist ja wirklich nur noch Zynismus angebracht, wenn der sogenannte Menschenverstand zur Bewahrung der Schöpfung nicht mehr ausreicht; eigentlich schlimmer noch: wenn dieser Verstand sogar glaubt, die Welt so gestalten zu können, wie man sie gerne hätte. Der Schein trügt, dass unsere Welt etwas frei Verfügbares ist. Und es ist auch kein Zeichen von Macht, der Natur unseren Stempel aufdrücken zu können. Die Forderungen der Naturschützer an Politik und Gesellschaft sind berechtigt. Was immer auch sie bewirken werden, alle Maßnahmen bleiben kleinere Reparaturmaßnahmen. Denn zu groß ist der Gesamtschaden, den wir angerichtet haben und weiter anrichten werden. In unserer Welt, in der nahezu alles machbar geworden ist, scheint uns fatalerweise das Gefühl abhanden gekommen zu sein, was verantwortbar ist.

www.rp-online.de

Pressekontakt:

Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2627

Original-Content von: Rheinische Post, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: Rheinische Post
Weitere Storys: Rheinische Post
  • 01.09.2020 – 21:10

    Kommentar / Aufschwung ohne Verteilungsspielraum = Von Antje Höning

    Düsseldorf (ots) - Die vornehmste Pflicht für Wirtschaftsminister ist es, Optimismus zu verbreiten, Firmen zum Investieren und Verbraucher zum Konsumieren anzuregen - getreu der Devise von Ludwig Erhard, dass Wirtschaft zu 50 Prozent Psychologie ist. Und so erklärten Peter Altmaier und Andreas Pinkwart die Corona-Rezession für beendet. Aufbruch gefällt ...

  • 01.09.2020 – 00:00

    Beschäftigte im Niedriglohnsektor häufiger von Jobwechseln betroffen

    Düsseldorf (ots) - Beschäftigte im Niedriglohnsektor müssen häufiger ihre Jobs wechseln als der Durchschnitt aller Arbeitnehmer. Das geht aus Daten der Bundesagentur für Arbeit (BA) hervor, die für die Linken-Fraktion aufbereitet wurden. Sie liegen unserer Redaktion vor. Demnach beträgt die durchschnittliche Beschäftigungsdauer aller Arbeitnehmer in Deutschland ...

  • 01.09.2020 – 00:00

    SPD baut Willy-Brandt-Haus zu Kampagnenzentrale um

    Düsseldorf (ots) - Die SPD will im kommenden Wahlkampf mit Kanzlerkandidat Olaf Scholz knapp die Hälfte des vorherigen Budgets einsparen und im Zuge dessen das Willy-Brandt-Haus zur Kampagnenzentrale umbauen. "Die vergangenen Wahlergebnisse haben zu einem deutlichen Rückgang der Einnahmen geführt", sagte SPD-Schatzmeister Dietmar Nietan der Düsseldorfer "Rheinischen Post" (Dienstag). "Wir werden im Wahlkampf zehn ...