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Nichts ist unmöglich, aber vieles zu billig = Von Kristina Dunz

Düsseldorf (ots)

Sollte die Expertengruppe ihrem Namen alle Ehre machen, dann wäre vielleicht zu verschmerzen, dass es noch ein ganzes Jahr dauern wird, bis die "Zukunftskommission Landwirtschaft" ihre Ergebnisse vorlegt. Dabei sagen doch schon jetzt fast alle offen, woran es vor allem krankt im Staat: Lebensmittel sind zu billig. Obendrein fördern EU-Subventionen ungenügend das, was so dringend gebraucht wird. Ausgeruhte Böden, Platz im Stall, kein Gift auf den Feldern.

Ja, es muss am besten eine europäische Lösung geben, um zu verhindern, dass hohe deutsche Standards zur Abwanderung von Betrieben ins Ausland führen. Und ganz wichtig: Höhere beziehungsweise angemessene Lebensmittelpreise dürfen nicht dazu führen, dass Menschen mit wenig Geld auch noch weniger zu essen haben. Aber zu einer ehrlichen Rechnung gehört, die Folgen einer schlechten und billigen Ernährung transparent zu machen: Gesundheitsschäden, Umweltschäden, Klimawandel durch Treibhausgase auch in der Landwirtschaft. Die "Zukunftskommission" muss vor allem eines vollbringen: einen Sinneswandel. Die Experten müssen der Gesellschaft nahebringen, dass es kein "Weiter so" geben darf. Wenn es die Politik schon nicht schafft, dann schaffen es vielleicht Wissenschaftler, Bauern, Tier- und Umweltschützer gemeinsam. Wir könnten persönlich etwas gegen elende Tierquälerei in Betrieben und auf Transporten tun, indem wir nur beim Metzger unseres Vertrauens kaufen. Aber wir tun es nicht. Oftmals ist der gar nicht mehr im eigenen Ort. Einkaufen im Supermarkt spart dann nicht nur Geld, sondern auch Zeit. Und Zeit ist knapp in dieser ungesund beschleunigten Welt. Die Bekämpfung der Corona-Krise hat aber eines gelehrt: Nichts ist unmöglich. Das sollte nun auch für die Landwirtschaft gelten. Alles andere wäre zu billig.

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