Verbraucherschützer Müller: 80.000 Beschwerden über Flug-und Reiseunternehmen
"Vorgehen der Unternehmen ist peinlich und skandalös"
Düsseldorf (ots)
Der Chef des Verbraucherzentrale Bundesverbandes (vzbv), Klaus Müller, hat die ausbleibenden Rückzahlungen von Fluglinien an ihre Kunden scharf kritisiert. "Es kann nicht sein, dass Kunden von Airlines seit Monaten auf teils mehrere hundert Euro warten und völlig unklar ist, wann sie das Geld jemals wiedersehen werden", sagte Müller der Düsseldorfer "Rheinischen Post" (Mittwoch). "Dieses Vorgehen der Unternehmen ist peinlich und skandalös, vor allem, wenn sie mit Milliardenhilfen der Steuerzahler unterstützt wurden." Man habe in diesem Jahr seit Januar das Zwanzigfache an Beschwerden über Flug- und Reiseunternehmen im Vergleich zu normalen Jahren gezählt, sagte Müller. "In absoluten Zahlen waren das über 80.000 Fälle. Das ist zu einem großen Teil dem Ärger um nicht oder zu spät erfolgte Rückerstattungen von Vorkasse-Zahlungen nach Ausbruch der Corona-Pandemie geschuldet." Man habe eine Reihe von Reisebüros, Reiseveranstaltern und Airlines zur Unterlassung aufgefordert, sagte Müller. "Unter den Unternehmen, die wir schließlich sogar verklagen mussten, sind namhafte Anbieter, darunter die TUI oder auch Easyjet und die Airline Condor." Müller forderte eine Abschaffung der Vorkasse-Regelungen. "Es braucht endlich eine neue Gesetzgebung, um der Vorkasse-Praxis im Reisesektor ein Ende zu setzen", sagte der vzbv-Chef. "Wir fordern, dass künftig ein Flugticket erst wenige Tage vor dem Flugantritt bezahlt werden muss."
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