Trumps Abwahl ermöglicht Neustart
Kommentar Von Holger Möhle
Düsseldorf (ots)
Hoffnung in Europa: Ab dem 20. Januar könnte sich mit der Amtsübernahme durch Joe Biden das transatlantische Verhältnis wieder aufhellen - und damit auch das deutsch-amerikanische. Nach vier desaströsen Jahren eines US-Präsidenten Donald Trump kann es in beiden Fällen nur aufwärts gehen. Trump, der zu keinem Zeitpunkt die Größe für dieses Präsidentenamt hatte und jetzt auch nicht die Größe für eine würdige Amtsübergabe, schreckte in seiner Zerstörungswut vor nichts zurück. Die internationale Politik war ihm ein Porzellanladen, in dem er nach Lust und Laune Teller und Tassen fallen ließ. Die Nato erschien ihm als Abrissbude, Deutschland der gesuchte Lieblingsgegner unter den Partnern.
Wenn der US-Demokrat Biden und seine Vize-Präsidentin Kamala Harris im Amt sind, müssen Europa und Deutschland - neben üblichen Reden zum Sonntag - sehr schnell deutliche Zeichen setzen, dass sie bereit sind, für diese Partnerschaft über den Atlantik deutlich mehr zu tun als bisher. Die USA sind längst nicht mehr der große Bruder, der über alles wacht. Europäische Sicherheits- und Verteidigungspolitik muss neben Konzepten künftig die echte Bereitschaft enthalten, in Krisen vor der eigenen Haustür auch ohne Amerika als Ordnungsfaktor aufzutreten.
Biden und Harris haben schon genug zu tun, die Gräben im eigenen Land wieder zuzuschütten. Und dafür werden vier Jahre kaum ausreichen. Die Idee eines Marshall-Plans für die Demokratie mit den USA, den Außenminister Heiko Maas jetzt angeregt hat, zeigt auch, wie groß der politische und vor allem gesellschaftliche Trümmerhaufen sein muss, den Biden jetzt wegräumen muss. Der neue US-Präsident kann dabei jeden Helfer und vor allem starke Partner brauchen. Deutschland ist gefragt.
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