Rheinische Post: Die richtige Debatte
Düsseldorf (ots)
Von Eva Quadbeck
Der Vorschlag von Ärztepräsident Hoppe, die Dicken, die Raucher und alle Sofahocker selbst für ihre Medikamente zahlen zu lassen, ist eine Provokation. Hoppe stößt die richtige Debatte mit einem unmöglichen Vorschlag an. Unmöglich ist der Vorschlag, weil ein Arzt zwar recht genau sagen kann, welcher Patient wegen ungesunder Lebensweise erkrankt ist, aber der Mediziner darf dem Patienten gegenüber nicht als Gesundheitspolizist auftreten. Wenn der Patient Angst haben muss, vom Arzt bei seiner Krankenkasse angeschwärzt zu werden, wäre das für den Heilungsprozess wichtige Vertrauensverhältnis zerstört. Richtig ist die Debatte, weil es teuer und riskant ist, ungesund zu leben für den einzelnen und für die Gemeinschaft. Wohlstandskrankheiten verursachen immense Kosten. Beispiel Diabetes: Zu 50 Prozent hat die Zuckerkrankheit genetische Ursachen. Ob und wann sie ausbricht, ist eine Frage der Lebensführung. Risikopatienten müssen lernen, dass sie die Verantwortung nicht einfach beim Doktor abladen können. Daher sollte das System diejenigen belohnen, die gesund leben. Die Möglichkeiten von Beitragsrückerstattungen und Wahltarifen in den gesetzlichen Kassen müssen ausgebaut werden.
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