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Rheinische Post: Mehr Lässigkeit

Düsseldorf (ots)

Von Margarete van Ackeren
Bye, bye, Jamaika  die Gegensätze zwischen Schwarz, Gelb und Grün 
erschienen den Hauptakteuren in Berlin zu groß. Die Chancen, dass es 
doch noch zu einem Bündnis zwischen Union, FDP und Grünen kommt, sind
wohl nur noch theoretischer Natur. Das Traurige: Der Versuch, ein 
solch kreatives Bündnis zu schmieden, scheiterte weniger an 
tatsächlichen Unterschieden als an den Feindbildern, die jahrelang 
geradezu gepflegt wurden. Es rächt sich, wenn man in der 
Auseinandersetzung mit der politischen Konkurrenz die Dosierung außer
Acht lässt und bevorzugt auf das "praktische Modell" Holzschnitt 
zurückgreift. Die Übereinstimmungen zwischen Union und Grünen, etwa 
in der Wirtschaftspolitik oder bei der Bio-Ethik, sind beachtlich. 
Diese Binsenweisheit auszusprechen, passte beiden nicht ins Schema. 
Union und Grüne haben nun immerhin erkannt, dass die Zeit der 
"Dämonisierung" vorbei ist. In den Bundesländern werden Schwarz und 
Grün jetzt auf Tuchfühlung gehen.
Doch auch das Ergebnis der Bundestagswahl ist bis auf weiteres ein 
Auftrag, jenseits alter ideologischer Gräben Schnittmengen zu suchen.
Verantwortung fürs Ganze ist gefragt, nicht parteipolitische 
Sturheit. Mehr Lässigkeit kann da vieles erleichtern.

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