Rheinische Post: Hubertus Knabe: Wahl Biskys wäre ein Tabubruch
Düsseldorf (ots)
Der Direktor der Stasiopfer-Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen, Hubertus Knabe, hat vor einer Wahl Lothar Biskys zum Vize-Präsidenten des Deutschen Bundestages gewarnt. Die Wahl des Vorsitzenden der Linkspartei wäre "ein gezielter Tabu-Bruch, der die politisch-moralischen Maßstäbe in diesem Land weiter verwässern würde", sagte Knabe der "Rheinischen Post" (Dienstagausgabe). Zum ersten Mal in der deutschen Geschichte würde jemand in ein hohes Amt gewählt, "über den der Staatssicherheitsdienst voll des Lobes war". Weiter sagte Knabe: "Aus vielen Gesprächen mit Verfolgten des Staatssicherheitsdienstes weiß ich, dass es für sie eine fast physisch schmerzhafte Vorstellung ist, dass Bisky ein solch hohes Amt bekommen könnte." Sollte Bisky gewählt werden, so wäre dies "ein weiterer Schritt, persönliche Verantwortung für die SED-Diktatur zu einem Kavaliersdelikt herunter zu reden", warnte Knabe. Ein Votum für Bisky würde "die Entfremdung" vom demokratischen System der Bundesrepublik auf Seiten der Opfer zweifellos verstärken.
Rückfragen bitte an:
Rheinische Post
Redaktion
Telefon: (0211) 505-2303
Original-Content von: Rheinische Post, übermittelt durch news aktuell