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Rheinische Post

Rheinische Post: Einladung zur Steuerflucht

Düsseldorf (ots)

Von Martin Kessler
Finanzminister Peer Steinbrück hat dem ruinösen Steuerwettbewerb in 
Europa den Kampf angesagt. Das tut er mit einem gewissen Recht. Denn 
die mittel- und osteuropäischen Reformländer können nicht zum einen 
Hilfen aus der Kasse der Europäischen Union einstreichen und dann mit
Steuersätzen von Null wie im Fall Estland die Unternehmen in ihr Land
locken. Hier müssen sich die neuen EU-Mitglieder entscheiden. Wollen 
sie Subventionen oder freien Wettbewerb?
Das gleiche gilt für Steinbrücks Vorschlag, für die Besteuerung von 
Unternehmen europaweit eine einheitliche Bemessungsgrundlage 
einzuführen. Denn im Steuerwettbewerb spielen manche Länder mit 
gezinkten Karten, indem sie den Firmen versteckte Steuervorteile 
einräumen. Echter Wettbewerb erfordert gleiche Regeln.
Doch der Finanzminister sollte auch vor der eigenen Tür kehren. Denn 
das deutsche Steuerrecht fördert geradezu die Kapitalflucht. Wer 
Tochterfirmen im Ausland gründet, muss im Inland keine Gewinnsteuern 
zahlen. Ein beachtliches Privileg. Denn Anleger oder Arbeitnehmer 
müssen die Differenz zu den Steuern im Ausland nachzahlen, wenn dort 
ihre Einkünfte niedriger besteuert werden.
Dass ausgerechnet Rot-Grün den Firmen das Privileg bescherte, gehört 
zu den Ironien der Geschichte. Die neue Koalition sollte das schnell 
korrigieren.

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Rheinische Post
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Telefon: (0211) 505-2303

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