Alle Storys
Folgen
Keine Story von Rheinische Post mehr verpassen.

Rheinische Post

Rheinische Post: Desaster in Paris

Düsseldorf (ots)

Von Matthias Beermann
So etwas nennt man einen ganz bösen taktischen Schnitzer: 
Dominique de Villepin, Frankreichs Premierminister und erklärter 
Napoleon-Schwärmer, hat auf den Überraschungsangriff gesetzt. Die 
Zeit drängte. Noch ein gutes Jahr, dann finden in Frankreich 
Präsidentenwahlen statt, an denen Villepin siegreich teilzunehmen 
gedachte. Bis dahin wollte der Premier mit ein paar Erfolgen glänzen,
am liebsten da, wo die Franzosen der Schuh am meisten drückt: bei der
Jugendarbeitslosigkeit. Also befahl er seiner Parlamentsmehrheit wie 
ein Feldmarschall die Abschaffung des Kündigungsschutzes für 
Berufsanfänger. Doch was als schneidiger Husarenritt an der Job-Front
geplant war, wird durch die Studenten-Unruhen immer mehr zum 
Polit-Desaster.
Villepin ist drauf und dran, seine Schlacht zu verlieren, vielleicht 
wird sie sogar sein Waterloo. Schon wird es einsamer um den 
Feldherrn, der sich eigentlich nur noch aussuchen kann, wie er 
untergeht  schmählich oder mit fliegenden Fahnen. Gibt Villepin der 
Straße und auch dem wachsenden Druck aus dem eigenen Lager nach und 
zieht seine Reform zurück, sind seine Tage als Premier wohl gezählt. 
Bleibt er hart, dürften seine Chancen als Präsidentschaftskandidat 
ebenfalls gegen Null sinken.

Rückfragen bitte an:

Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303

Original-Content von: Rheinische Post, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: Rheinische Post
Weitere Storys: Rheinische Post
  • 17.03.2006 – 20:54

    Rheinische Post: Hilfe statt Härte

    Düsseldorf (ots) - Von Margarete van Ackeren In Deutschland sterben jährlich etwa 200 Kinder kurz vor der Geburt, weil sie abgetrieben werden. Dies ist so furchtbar, dass man sich die dazugehörenden Bilder gar nicht vor Augen führen mag. Mit Skandalisierung aber stellt sich jeder Außenstehende zwar selbst moralisch ins saubere Licht. Doch hat er damit weder etwas für die Mütter noch für die ungeborenen ...

  • 17.03.2006 – 20:50

    Rheinische Post: Der Irak bleibt Mammutaufgabe

    Düsseldorf (ots) - Von Godehard Uhlemann Vor drei Jahren hat der Irak-Krieg begonnen. Die USA haben sich getäuscht: Sie fanden keine Massenvernichtungswaffen, die sie als Kriegsbegründung angeführt hatten. Sie fanden Massengräber, die das autoritäre Regime von Saddam Hussein als absolut menschenfeindlich charakterisierten. Der westliche Optimismus, mit Saddams Sturz würden sich Freiheit und Demokratie ...