Rheinische Post: Air Berlin in Turbulenzen Leitartikel von Georg Winters
Düsseldorf (ots)
Air Berlin verschiebt seinen Börsengang. Es sind zwar nur ein paar Tage, aber für das Unternehmen ist die Verzögerung eine schwere Niederlage. Es hat viel Geld ausgegeben, um die Werbetrommel zu rühren. Aber offenbar haben weder gebetsmühlenartig wiederholte Hinweise darauf, eine der größten deutschen Airlines zu sein, noch der Einsatz von Profi-Lächler Johannes B. Kerner als Reklamegesicht die Investoren überzeugt. Air Berlin ist börsentechnisch in Turbulenzen. Darüber darf man sich nicht wundern. Denn professionelle Anleger kaufen nur, wenn sie von der Strategie überzeugt sind. Und da hat die Gesellschaft die Zweifel nicht beseitigen können: es gibt zu viele Billigflieger am Markt, und die Treibstoffkosten sind zu hoch, als dass sie ein Billigflieger einfach so an die Kunden weitergeben könnte. Dann würde er nämlich seinen größten Wettbewerbsvorteil verlieren. Das sind Sachverhalte, die man mit Werbespots nicht aus der Welt schaffen kann. Spätestens seit den Irrungen des Neuen Marktes sind die Anleger sensibler geworden. Warum Konzernchef Hunold das nur unzureichend beherzigt hat, bleibt noch sein Geheimnis. Ebenso wie die Antwort auf die Frage, ob mit der Verschiebung des Börsengangs auch der Preis gesenkt wird. Damit könnte man Anleger locken, neues Vertrauen und neue Chancen schaffen. Bericht: Börsengang verschoben, Titelseite
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