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Rheinische Post: Neonazi-Gewalt

Düsseldorf (ots)

Von Klaus Peter Kühn
Wieder wurde ein Mensch nur deshalb auf offener Straße 
zusammengeschlagen, weil er nicht wie ein Deutscher aussah. Die Kripo
vermutet, dass die Täter Giyasettin Sayan nicht als Abgeordneten der 
PDS und schon gar nicht als deren Experten für Zuwanderer-Fragen in 
Berlin erkannt haben. Die ganz offensichtlich rassistischen Schläger 
wollten nur "dem Türken" auf ihre abscheuliche, schreckliche Art klar
machen, dass einer wie er nichts in Lichtenberg verloren hat. Dieser 
östliche Stadtteil von Berlin gilt als Rechtsextremisten-Hochburg.
Die Schläger liefern dem ehemaligen Regierungssprecher Heye einen 
weiteren Beleg für seine provokante These, dass es im Osten Regionen 
gibt, in denen Ausländer um ihr Leben fürchten müssen.
Dass dies alles unmittelbar vor Beginn der Fußball-Weltmeisterschaft 
passiert, die mit dem Slogan "Zu Gast bei Freunden" wirbt, ist 
doppelt beschämend. Zum einen weil Berlin als WM-Stadt in Verruf 
gerät. Zum anderen scheint es so, als ob ein solches Mega-Ereignis 
vonnöten ist, um die Aufmerksamkeit auf die schleichende Zunahme 
rechtsextremer Gewalt zu lenken. Innenminister Schäuble wird heute 
Zuwachs-Zahlen präsentieren, hoffentlich legt er auch aussichtsreiche
Lösungs-Konzepte vor.

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