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Rheinische Post: Pflege-Soli muss sein

Düsseldorf (ots)

Von Thomas Wels
Keine politische Herausforderung ist so verdrängt worden wie die 
Alterung der Gesellschaft. Die, die wie Meinhard Miegel beständig 
gewarnt haben, sind als Schwarzmaler der Nation geziehen worden. Die 
Rechnung bekommt Deutschland Jahr für Jahr präsentiert: Rente, 
Gesundheit, Pflege - eine sinkende Zahl Junger muss für die 
Versorgung einer wachsenden Zahl Älterer aufkommen. So will es ein 
Generationenvertrag, der von der Wirklichkeit längst gekündigt ist.
Es war eine Großtat des früheren Sozialministers Blüm, die 
Pflegeversicherung einzuführen; es war ein fataler Fehler, sie im 
Umlageverfahren allein an die Zahl der Arbeitsplätze zu binden und 
mithin die Arbeitskosten zu verteuern. Eine Job-Vernichtungsspirale: 
Je mehr die Sozialbeiträge die Arbeitskosten in die Höhe treiben, 
desto mehr Jobs werden abgebaut, desto weniger Geld fließt ins 
Sozialsystem - und umso höher müssen die Beiträge anwachsen. Es ist 
vollkommen klar: Ein Ausweg ist nur über harte Sparmaßnahmen und den 
Eigenbeitrag der Versicherten zu finden. Das ist unangenehm, weil es 
den Bürgern an den Geldbeutel geht, nicht nur bei der Pflege, mehr 
noch bei der Gesundheit. Für eine schlüssige Reform haben die 
Menschen Verständnis. Bei der Pflege ist sie mit dem Vorstoß aus 
Bayern in Sicht, bei Gesundheit lange noch nicht.

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