Rheinische Post: Zentrale Prüfung ist kein Horror
Düsseldorf (ots)
Von Detlev Hüwel
Peter Silbernagel, der Vorsitzende des Philologenverbandes, ist immer gut für eine deftige Formulierung. Gestern aber ist er mächtig übers Ziel hinausgeschossen, als er dem NRW-Schulministerium "Psychoterror" mit einem "terminlichen Horrorszenario" vorwarf. Gewiss: Auf den ersten Blick wirkt die Häufung von Zentralabitur, Lernstandserhebung und dazu auch noch zentraler Prüfung in den Klassen zehn verwirrend und insbesondere für die Lehrer kaum zumutbar. Doch die Kritiker machen es sich zu einfach. Die Behauptung, dass durch diese Zusammenballung über Wochen hinweg der reguläre Schulbetrieb mehr oder minder schwer beeinträchtigt werden könnte, ist so mit Sicherheit nicht haltbar. Schließlich kommt in dieser "heißen Phase" von März bis Juni ja nicht jeder Schüler auf den Prüfstand. "Aber auf den Lehrern lastet die Mehrarbeit", hört man Silbernagel & Co. einwenden. Aber auch das ist so pauschal nicht zutreffend. Tatsächlich machen die neuen schriftlichen Prüfungen in der zehnten Klasse des Gymnasiums, gegen die der Philologenverband sowie die Landeselternschaft jetzt Sturm laufen, einen Teil des regulären Deputats an Klassenarbeiten aus, wobei die Aufgabenstellung sogar noch vom Ministerium vorgegeben wird. Eine erhebliche Mehrbelastung ist darin nicht zu erkennen.
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