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Rheinische Post: Spätes Stühlerücken

Düsseldorf (ots)

Von Detlev Hüwel
Erstaunlich lange hat sich Rüttgers Zeit gelassen, um die nötigen 
Veränderungen in der Staatskanzlei vorzunehmen. Offenbar wollte er 
die für ihn nicht sonderlich angenehme Personalie so nah wie möglich 
ans WM-Finale rücken, um den Wirbel in Grenzen zu halten. Jetzt hat 
er also endlich den Wechsel an der Spitze der Staatskanzlei 
verkündet.
Die Tatsache, dass er Teile seines Spitzenpersonals auswechseln muss,
fällt in erster Linie auf ihn selbst zurück. Niemand anders als 
Rüttgers selbst hat sich seinerzeit ausgedacht, dem Chef der 
Staatskanzlei auch noch die Kultur aufzubürden. Das konnte nicht gut 
gehen.
In Zukunft kann sich Grosse-Brockhoff vollständig der Kultur widmen, 
für die er ein hohes Maß an Kompetenz besitzt. Einziger 
Schönheitsfleck: Da er Staatssekretär bleibt, wird es künftig einen 
hoch bezahlten Staatssekretärsposten zusätzlich im Führungsteam von 
Rüttgers geben. Das passt schlecht zum eisernen Sparkurs, den der 
Ministerpräsident und sein Finanzminister dem Land verordnet haben. 
Auf der anderen Seite: Wenn die Regierungsarbeit durch die 
personellen und organisatorischen Neuerungen tatsächlich 
reibungsloser verläuft, wäre der Preis dafür noch vertretbar.

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