Rheinische Post: Rumsfelds Sprüche
Düsseldorf (ots)
Von Gregor Mayntz
Donald Rumsfeld gibt den weltweiten USA-Kritikern neue Nahrung. Gestern die Interkontinental-Raketen gegen Terroristen, heute die Drohung mit dem dritten Krieg. Hat der alte Haudegen seine Lektion aus dem völlig falsch eingeschätzten Irak-Feldzug immer noch nicht gelernt? Es geht hier nicht um Kriegslüsternheit. Die seegestützten strategischen Raketen sind gegen die größte aktuelle Bedrohung wertlos. Wer könnte da nicht die Frage verstehen, ob sie sich vielleicht besser als Abschreckung gegen Terroristen eignen, wenn man nukleare durch konventionelle Sprengköpfe ersetzt? Zum dritten Krieg: Hätte sich, von Irans Präsident mal abgesehen, ernsthaft irgendjemand ein US-Bekenntnis gewünscht, derzeit wegen Irak und Afghanistan leider keinen weiteren Konflikt stemmen zu können? Das wäre ein Freibrief für Teheran gewesen, auf dem Nuklearkurs die Welt weiter hinzuhalten und mit Späßchen à la TV-Duell mit Bush von den ernsten Fragen abzulenken: Darf man ein Regime weiter machen lassen, das erkennbar die Atombombe will, neue Raketen testet, Israel "ausradieren" will und den Terror in der Region befeuert? Oder ist es Zeit für mehr Druck? Rumsfelds Signal passt in diesen Rahmen: Teheran, wir können auch anders.
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