Rheinische Post: Iran-Politik geplatzt
Düsseldorf (ots)
Von Godehard Uhlemann
Die Uno kann es drehen und wenden, wie sie will: Ihre Iran-Politik ist gescheitert. Die ultimative Forderung des Sicherheitsrates an Teheran, bis heute seine Urananreicherung zu stoppen, wurde durch eine neue provozierende Anreicherungsphase beantwortet. Damit hat der Iran dem Sicherheitsrat klar zu verstehen gegeben, dass ihm dessen Politik gestohlen bleiben kann. Unterstrichen wird das durch die Worte seines Präsidenten Ahmadinedschad, er werde in dem Konflikt niemals einlenken. Teheran fühlt sich zu seiner Haltung ermuntert, weil der Sicherheitsrat über die Frage zerstritten ist, ob und wie man die Mullahs unter Druck setzen soll. Das schafft gefährliche Freiräume. Nun liegt das Gesetz des Handelns bei der Uno. Sie muss sich durchsetzen, oder sie verliert Autorität und Glaubwürdigkeit. Die Gefahr ist, dass sich Staaten, die sich durch ein iranisches Atomprogramm bedroht fühlen, zu Einzelaktionen veranlasst sehen. Dies wäre ein Eskalations-Schritt mit unkalkulierbaren Risiken. Es ist ein Irrtum zu glauben, in diesem Fall stehe der Westen gegen die islamische Welt. Iran als nicht arabisches Land hat durch seine Haltung Misstrauen ausgelöst. Auch die Araber wollen sich nicht von einer iranischen A-Bombe bedroht sehen.
Rückfragen bitte an:
Rheinische Post
Redaktion
Telefon: (0211) 505-2303
Original-Content von: Rheinische Post, übermittelt durch news aktuell