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Rheinische Post: Unwürdige Reform

Düsseldorf (ots)

von Antje Höning
Das Hurra-Geschrei von Union und SPD täuscht darüber hinweg, dass 
ihr fauler Kompromiss kein Problem des Gesundheitswesens löst. Beide 
Parteien wollten Betriebe von steigenden Gesundheitskosten entlasten,
um die Schaffung von Jobs zu erleichtern. Statt dessen erhöhen sie 
als erstes die Beiträge. Daran sind beide schuld: Die SPD wollte die 
Bindung des Beitrags an das Lohneinkommen nicht aufgeben. Die 
Unions-Länderfürsten verhinderten den von ihnen 2003 noch selbst 
geforderten, sinnvollen Umstieg auf eine stärkere Steuerfinanzierung.
Beide Parteien wollten Bürokratie abbauen. Statt dessen schaffen sie 
mit dem Gesundheitsfonds ein bürokratisches Monster, gegen das die 
Hartz IV-Verwaltung ein Schoßhündchen ist. Beide Parteien wollten 
mehr Wettbewerb. Statt dessen bekommen alle Kassen nun eine 
Einheitsprämie.
Die Reform kennt viele Verlierer: Die private Krankenversicherung, 
die durch Beitragserhöhungen ausgezehrt wird. Die Kanzlerin, die als 
Reform-Tiger startete und als Koalitions-Bettvorleger landete. Und 
die Demokratie: Es geht den Parteien nicht um die Rettung des 
Gesundheitssystems. Union und SPD geht um die Wahrung ihrer Chancen 
bei künftigen Wahlen. Das ist unwürdig und zukunftsvergessen.
Bericht: Beiträge steigen, Titelseite

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