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Rheinische Post: Krankheitsreform

Düsseldorf (ots)

Von Stefan Reker
Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie..." Der Warnhinweis, der 
bei jeder Arzneiwerbung gesetzlich vorgeschrieben ist, müsste nun 
auch dem Gesetzentwurf zur Gesundheitsreform selbst aufgestempelt 
werden. Doch wen soll man fragen? Eine gewisse Ratlosigkeit macht 
sich breit, denn das Herzstück der Reform, der Gesundheitsfonds, ist 
schlicht eine politische Missgeburt -  entstanden aus der zwanghaften
Liaison zweier unvereinbarer Modelle. Am Ende kam es nur noch darauf 
an, dass beide Koalitionspartner ihr Gesicht wahren konnten.Gewiss 
enthält der Entwurf auch Positives, etwa mehr Vertragsfreiheit für 
die Krankenkassen oder eine bessere Verzahnung von stationärer und 
ambulanter Behandlung. Aber von den angestrebten Hauptzielen der 
Reform wird keines erreicht, stattdessen drohen üble Nebenwirkungen: 
Ziel war eine Senkung der Lohnnebenkosten, doch nun steigen die 
Beiträge auf 15 Prozent und mehr. Ziel war ein stärkerer Wettbewerb 
der Krankenversicherungen, doch nun kommt ein staatlich verordneter 
Beitragssatz mit einem Flickwerk von Zusatzbeiträgen und 
Ausgleichszahlungen, was unter dem Strich sogar weniger Wettbewerb 
bedeutet. Kurzum: Diese Reform ist ein monströser Kunstfehler.

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Rheinische Post
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Telefon: (0211) 505-2303

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