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Rheinische Post: Ruhrkampf der SPD

Düsseldorf (ots)

Von Gerhard Voogt
Hannelore Kraft war gestern bestens gelaunt, als sie den 
Gelsenkirchener Oberbürgermeister Frank Baranowski als neuen Sprecher
der Ruhr-SPD vorstellte. Es läuft gut für die Chefin der NRW-SPD. 
Beim Thema Kohle hat sie die unverhoffte Gelegenheit beim Schopf 
ergriffen, Ministerpräsident Jürgen Rüttgers die Rolle des 
Arbeiterführers abzuluchsen. Die SPD kämpft an der Seite der 
Bergleute, die CDU klaut den Kumpels den Job - eine Botschaft, die 
Emotionen auslöst, eingängig ist und polarisiert. Wie geschaffen, um 
an der Ruhr verlorene Sympathien zurückzuerobern.
Die SPD kann die nächste Landtagswahl nur gewinnen, wenn sie im 
Revier punktet. Deswegen macht es Sinn, dass Kraft den populären 
Baranowski als neuen Spielgestalter ins Team einwechselt. Der 
Bezwinger des "CDU-Titanen" Oliver Wittke steht für eine 
selbstbewusste, junge SPD.
Baranowski spricht für einen neuen Block, ohne den bei kommenden 
Parteitagen nichts mehr gehen wird. Bislang war die SPD an der Ruhr 
in die Bezirke Niederrhein und Westliches Westfalen zerfasert. Kraft,
die Patin des Ruhrpakts, hat also nebenbei ihre Machtposition weiter 
ausgebaut. Ein Schachzug, dem auch CDU-Strategen Respekt zollen.

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