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Rheinische Post: Spranger: CSU-Krise erfordert Richtungswechsel
"Union darf Konservative nicht heimatlos werden lassen"

Düsseldorf (ots)

Der ehemalige Bundesminister Carl-Dieter
Spranger, langjähriges CSU-Präsidiumsmitglied, hat nicht nur eine 
personelle Erneuerung, sondern auch einen Richtungswechsel gefordert,
um die Partei aus ihrer "beträchtlichen Krise" zu führen. Die CSU 
brauche "eine Modernisierung ihrer bundespolitischen Ziele", sagte 
Spranger der "Rheinischen Post" (Freitagausgabe). Er warnte: "Als 
ständig gegen Berlin nörgelnde ,Bayernpartei' hätte sie keine 
Zukunft."
Spranger mahnte CDU und CSU: "Die Union darf Konservative in 
Deutschland nicht heimatlos werden lassen."  Sie müsse "die seit 
längerem in der Gesellschaft entstandene und wachsende Renaissance 
traditioneller Werte, von Patriotismus und Nationalbewusstsein 
endlich aufgreifen". Ansonsten liefen "beide Parteien Gefahr, 
angestammte Anhänger zu verprellen, die entweder in die 
Wahlenthaltung flüchten oder sich gar radikalen Parteien zuwenden", 
sagte Spranger. Da sei auch der Rückzug von Friedrich Merz "ein sehr 
bedauerliches Zeichen der Resignation". Bei der nötigen "personellen 
und programmatischen Erneuerung" müsse die CSU "darauf verzichten, 
Populismus, die schreckliche Meinungsumfrage-Industrie oder die Angst
vor Medienkritik zum Maßstab zu machen".
Spranger war 16 Jahre lang Mitglied der Regierung Helmut Kohls, 
zuletzt bis 1998 als Entwicklungsminister. Er war bis 2001 
CSU-Bezirksvorsitzender in Mittelfranken und gehörte jahrzehntelang 
dem CSU-Präsidium an.

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