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Rheinische Post: Klimapolitik statt Moralkeule

Düsseldorf (ots)

Von Antje Höning
Der zunehmende Ausstoß an Treibhausgasen scheint auch die Köpfe 
vieler Politiker zu vernebeln. Erst sollten die Deutschen die 
Glühbirnen herausdrehen. Nun sollen sie statt auf Mallorca lieber am 
Main Urlaub machen. Und Umweltminister Gabriel mahnt die 
Autohersteller, sie seien nicht nur der Börse, sondern auch dem 
Gemeinwohl verpflichtet. Das ist populistisch und dumm zugleich. 
Wären die Unternehmen karitative Verbände, hätten wir nie unseren 
Wohlstand erreicht. Das wissen wir seit Adam Smith, seit 300 Jahren 
also.
Unbestritten ist aber auch, dass die Marktwirtschaft beim Thema 
Umwelt versagt. Weil die Luft wie das Meer keinen Eigentümer hat, 
verlangt keiner von den Verschmutzern einen Preis. Diese Schäden 
einzupreisen, ist Aufgabe des Staates. Die löst er nicht durch 
Moralpredigten, sondern durch kluge Steuer- und Energiepolitik. Hier 
hat die deutsche Politik versagt. Sie befreit Kerosin von Steuern und
subventioniert fragwürdige Regionalflughäfen, so dass Fliegen 
billiger ist, als es sein dürfte. Sie berechnet die Kfz-Steuer nach 
Hubraum, obwohl das nichts darüber sagt, ob einer viel oder wenig 
fährt. Und sie schaltet klimafreundliche Atomkraftwerke ab, obwohl an
ihre Stelle meist Kohlekraftwerke rücken. Gabriel, der auf der 
Abschaltung von Biblis besteht, zählt damit zu den 
Klima-Verschmutzern.

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