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Rheinische Post: Tod am Hindukusch

Düsseldorf (ots)

Von Godehard Uhlemann
Der Mord an dem deutschen Entwicklungshelfer im Norden 
Afghanistans war feige. Der Mann war unbewaffnet. Er konnte sich 
nicht wehren. Er wollte helfen  mehr nicht. Die Bluttat wirft erneut 
die Frage auf, ob sich humanitäre Organisationen in Kriegs- oder 
Krisengebieten überhaupt engagieren sollen, denn es ist nicht das 
erste Mal, dass solche Übergriffe stattfinden. Moralisch gesehen ist 
Hilfe für Menschen immer ein Gebot der Stunde. Doch persönliche 
Risiken müssen kalkulierbar bleiben, sonst wird humanitäres 
Engagement rasch zur Todesfalle. Die Täter haben ihrem Hass auf alles
Fremde freien Lauf gelassen. Das lässt sich aus der Beschimpfung der 
afghanischen Begleiter als Lakaien ausländischer Organisationen klar 
ablesen.
Der Mord am Hindukusch zwingt zum Überdenken von Hilfsmaßnahmen. 
Möglicherweise muss mehr Hilfe von außen geleistet werden, die 
Afghanen im Land selber umsetzen. Völlig falsch wäre Hilfe unter dem 
Schutz von Militärkräften, denn genau das würde humanitäre 
Organisationen in den Augen der Rebellen zu Kombatanten machen, die 
man mit Waffengewalt bekämpfen darf. Afghanistan steht vor einer 
Frühjahrsoffensive der Taliban. Da sollten sich Hilfsorganisationen 
tunlichst zurückhalten.

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