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Rheinische Post: SPD: Genitalverstümmelungen mit Vorsorgeuntersuchungen bekämpfen

Düsseldorf (ots)

Im Kampf gegen die vor allem unter
Afrikanerinnen verbreitete Tradition brutaler Verstümmelung von 
weiblichen Genitalien fordert die SPD, die Vorsorgeuntersuchungen bis
zum 14. Lebensjahr zur Pflicht zu machen und sie auf die Genitalien 
auszudehnen. "Sonst haben wir keine Chance, den Mädchen zu helfen", 
erläuterte die Innen- und Migrationspolitikerin der 
SPD-Bundestagsfraktion, Lale Akgün, in der "Rheinischen Post" 
(Freitagausgabe). Weltweit werden täglich rund 6000 Mädchen der 
grausamen Beschneidung unterzogen. Die Bundesregierung schätzt, dass 
auch in Deutschland 30.000 Mädchen und Frauen leben, die bereits 
verstümmelt sind oder denen eine Verstümmelung droht. Nach Ansicht 
von Akgün reicht es nicht aus, das Verpassen von Vorsorgeterminen mit
dem Entzug staatlicher Transferleistungen zu sanktionieren. Wie mit 
Blick auf verwahrloste Kinder ohnehin geplant, müsse der Besuch der 
Vorsorgeuntersuchung für alle bis 14 Jahren Pflicht werden und sich 
auch auf die Genitalien beziehen. So hätten die Ärzte Ansatzpunkte, 
um mit den Eltern ins Gespräch zu kommen, sie aufzuklären und sie 
auch auf die strafrechtlichen Folgen hinzuweisen. Würden die Termine 
verpasst, müssten automatisch Sozialarbeiter in die Familie kommen 
und den Hintergründen nachgehen. Akgün sprach sich auch dafür aus, 
den Kampf gegen Genialverstümmelungen weltweit mehr mit der 
Entwicklungshilfe zu verknüpfen. In Deutschland sei die Bedrohung 
durch Beschneidung ein Asylgrund, also mit Verfolgung und Folter 
gleichgestellt. Deshalb müsse die Bundesregierung noch mehr betonen, 
dass es sich hier um schwerste Körperverletzung handele. Akgün 
forderte dazu auf, die "Scheuklappen" herunterzunehmen, die 
suggerierten, es handele sich hier um eine andere Kultur, in die man 
sich nicht einmischen dürfe. "Wir dürfen das nicht durchgehen 
lassen", lautete der Appell der SPD-Politikerin.

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