Rheinische Post: Elternfreiheit
Düsseldorf (ots)
von Jens Voss
Die Ergebnisse des Prognose-Unterrichts für Grundschulkinder zeigen: Die Einschränkung der Elternfreiheit bei der Wahl der Schule hat faktisch kaum Auswirkungen. 1850 Viertklässler müssen eine andere als die von den Eltern gewünschte Schule besuchen - bei 189.000 Viertklässlern insgesamt und 15.000 Kindern, die jedes Jahr die Schulform wechseln müssen, weil sie an einer Schule scheitern. Zugleich aber wird das Misstrauen gegenüber Prognosen geschürt. Immerhin dürfen 38 Prozent der Kinder nach dem dreitägigen Probeunterricht entgegen der Grundschul-Empfehlung doch die gewünschte Schulform besuchen. Wer hat nun Recht - die Grundschullehrer oder die Prognose-Experten? So wird es Kritiker der verbindlichen Grundschulgutachten nicht trösten, dass der Staat in relativ wenigen Fällen den Elternwunsch zurückweist - der Zweifel an allen Prognosen bleibt. Die Grundschullehrer mag es trösten, dass sich Eltern und Lehrer bei mehr als 98 Prozent der Kinder einig sind - dieser Wert lässt auf ein hohes Maß an Verantwortung und Vernunft auf beiden Seiten schließen. Die Landesregierung aber zahlt einen hohen Preis: Sie setzt sich dem Vorwurf aus, dass der Staat ohne klaren Ertrag an Freiheitsrechten der Familien herumschraubt. Bericht: Doch zur Wunsch-Schule, Titelseite
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