Rheinische Post: Klima-Erwartungen
Düsseldorf (ots)
Von Godehard Uhlemann
Der G8-Gipfel ist mit großen Erwartungen, Hoffnungen und Versprechen überfrachtet. Er kann nur scheitern, wenn man ihn an den Wunschvorstellungen einiger Politiker und dem Gros der Demonstranten misst: Durchbruch bei der Bekämpfung einer sich abzeichnenden Klimakastastrophe, die Rettung Afrikas vor Hunger, Not und Krankheit. Und da sind noch die Probleme wie Raketenabwehr in Osteuropa, Patentschutz oder die Suche nach der Antwort auf die Frage, wie gehen wir mit international operierenden Finanzfonds um? Der Gipfel in Heiligendamm ist eine informelle Veranstaltung ohne Rechtsbindung. Das bedeutet, man redet miteinander und erkennt und benennt Ziele, doch Lösungen sind nicht angepeilt. Insofern macht sich Bundeskanzlerin Merkel das Leben schwer, wenn sie von fest vereinbarten Klimazielen und Grenzwerten redet. Die wird es nicht geben. Die Amerikaner, gefolgt von Kanadiern und Japanern, lassen sich nicht auf konkrete und bald umzusetzende Grenzwerte für Treibhausgase festlegen. Bei der von Merkel geweckten Erwartungshaltung wird die Klimafrage zur Machtprobe zwischen ihr und Bush. Am Ende bleibt das Vertrauen in die Fähigkeit der Politiker, Probleme zu lösen, leider auf der Strecke.
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