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Großstadtvergleich: 2023 Metropolen verschlafen den Ausbau erneuerbarer Energien

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Großstadtvergleich im Städteranking 2023

Metropolen verschlafen den Ausbau erneuerbarer Energien

Kaiserslautern, Ulm und Ingolstadt führen beim Ausbau der Solarenergie

Welche Großstädte nehmen eine Vorreiterrolle beim Ausbau erneuerbarer Energien ein und welche Städte stehen hinten an? Der Nachhaltigkeitsindex des Städterankings 2023 von IW Consult, WirtschaftsWoche und ImmoScout24 bewertet neben sozialen und ökonomischen Indikatoren auch ökologische, wie die Solar- und Windleistung der Städte im Verhältnis zur Einwohnerzahl.

  • Kaiserslautern ist unter den 71 Großstädten Spitzenreiter beim Ausbau der Solarenergie, gefolgt von Ulm und Ingolstadt.
  • Berlin, Frankfurt am Main und Hamburg schneiden beim Ausbau der Solarenergie im Verhältnis zur Einwohnerzahl am schwächsten ab.
  • Salzgitter, Bremerhaven, Aachen, Potsdam und Hannover führen bei der Gewinnung von Windkraft.
  • In 27 von 71 Großstädten wird kein Strom durch Windkraft erzeugt – dazu zählen Stuttgart, Düsseldorf und Frankfurt am Main.

Das im August von der Bundesregierung beschlossene Solarpaket soll den Ausbau von Solarenergie beschleunigen. Wirtschaftsminister Habeck fordert dafür mehr Tempo und weniger Bürokratie. Ziel ist es, den jährlichen Ausbau bis 2026 deutschlandweit auf 22 Gigawatt zu erhöhen. Eine aktuelle Auswertung von IW Consult zusammen mit WirtschaftsWoche und ImmoScout24 zeigt, welche Großstädte in Deutschland eine Vorreiterrolle bei der Solar- und Windenergie einnehmen und welche Städte hintenanstehen.

Kaiserslautern weist unter den 71 Großstädten die höchste installierte Solarleistung pro 1.000 Einwohner:innen auf - die Solarleistung der Stadt ist 12-Mal so hoch wie vom Schlusslicht Hamburg. Auch beim Ausbau der Solarleistung im Verhältnis zur Einwohnerzahl führt Kaiserslautern und die Hansestadt belegt den letzten Platz. Bei der installierten Windleistung ist Hamburg unter den sieben Metropolen zwar führend, doch erreicht damit im Verhältnis zur Einwohnerzahl nur ein Zwanzigstel der Windleistung von Salzgitter, das in diesem Bereich führend ist.

„Die Solarenergie eignet sich insbesondere in Städten zur Gewinnung von erneuerbarer Energie, da etwa bestehende Dachflächen oder Fassaden genutzt werden können. In den großen Metropolen verläuft der Ausbau von Solarenergie eher schleppend.“, sagt Dr. Gesa Crockford, Geschäftsführerin von ImmoScout24. „Für viele Mietshäuser ist der Solarausbau bisher nicht attraktiv genug, da es noch immer zu hohe bürokratische Hürden für Mieterstrommodelle gibt.“

Kaiserslautern ist unter den 71 Großstädten Spitzenreiter beim Ausbau der SolarenergieKaiserslautern weist im Jahr 2023 eine installierte Solarnettoleistung von rund 692 Kilowatt pro 1.000 Einwohner:innen auf und hat seit 2005 pro Jahr durchschnittlich 34 Kilowatt Solarleistung je 1.000 Einwohner:innen zusätzlich aufgebaut. Das macht die kreisfreie Industrie- und Universitätsstadt zum absoluten Spitzenreiter beim Ausbau der Solarenergie. Der starke Ausbau ist auf die Initiative „Solarstadt Kaiserslautern“ aus dem Jahr 2004 sowie die Fördermittel des Bundes im Rahmen der nationalen Klimaschutzinitiative „Masterplan 100% Klimaschutz“ zurückzuführen.

Auf Platz 2 und 3 bei der installierten Solarleistung im Verhältnis zur Einwohnerzahl liegen Ulm und Ingolstadt mit etwas über bzw. unter 500 Kilowatt pro 1.000 Einwohner:innen. Dank verschiedener Förderprogramme sind die beiden Städte auch beim durchschnittlichen Ausbau von Solarleistung pro Jahr mit 30 bzw. 26 Kilowatt pro 1.000 Einwohner:innen auf dem zweiten und dritten Platz. Ingolstadt hat auch in diesem Jahr eine umfangreiche Förderung von Solaranlagen beschlossen, mit Zuschüssen für neue Photovoltaikanlagen auf privaten Dächern, für die Umrüstung von PV-Anlagen auf Eigenverbrauch und die Anschaffung von Batteriespeichern.

Die Metropolen schwächeln beim Ausbau erneuerbarer Energien – Schlusslicht ist Hamburg

Bei der bereits installierten Solarleistung weisen die drei Metropolen Hamburg, Berlin und Frankfurt am Main mit unter 80 Kilowatt pro 1.000 Einwohner:innen nur einen Bruchteil der Solarleistung der Top-3 Städte auf und landen im Ranking auf den letzten drei Plätzen. Hamburg bildet hier mit 56 Kilowatt pro 1.000 Einwohner:innen unter den 71 Großstädten das absolute Schlusslicht.

Auch beim Ausbau von Solarenergie im Verhältnis zur Einwohnerzahl erreichen die drei Metropolen nur etwa ein Zehntel im Vergleich zur Top-3. Im Hinblick auf den durchschnittlichen Ausbau der Solarleistung seit 2005 schneiden Hamburg und Berlin mit 3 Kilowatt pro Jahr je 1.000 Einwohner:innen am schlechtesten ab. Zwar beschleunigt sich der Ausbau von Solaranlagen seit 2018 stetig, allerdings auf einem deutlich geringeren Niveau. So bleibt auch Frankfurt am Main trotz Verbesserungen im Durchschnitt seit 2005 bei 4 Kilowatt pro Jahr je 1.000 Einwohner:innen und landet damit auf dem drittletzten Platz.

Bei der Windkraft führen Salzgitter, Bremerhaven, Aachen, Potsdam und Hannover

Neben der Solarenergie spielt die Windenergie eine wichtige Rolle bei der Gewinnung erneuerbarer Energien. Das niedersächsische Salzgitter führt mit einer installierten Windleistung von 1.240 Kilowatt pro 1.000 Einwohner:innen das Ranking der windleistungsstarken Großstädte an. Grund dafür ist der Windpark, der im Jahr 2020 mit sieben Windkraftanlagen auf dem Gelände der Salzgitter Flachstahl GmbH errichtet wurde. Die Windkraftanlagen sollen im Rahmen des Projekts „Windwasserstoff Salzgitter“ grünen Wasserstoff für die Stahlproduktion erzeugen. Auf dem zweiten Platz der windleistungsstarken Großstädte landet Bremerhaven mit 574 Kilowatt pro 1.000 Einwohner:innen, das sich als Heimathafen der Offshore-Windenergie bezeichnet. Die Städteregion Aachen, Potsdam und Region Hannover folgen mit jeweils etwas unter 400 Kilowatt pro 1.000 Einwohner:innen installierter Windleistung. Hamburg reiht sich mit einer installierten Windleistung von 63 Kilowatt auf Platz 21 ein. Die anderen Metropolen Köln, Berlin und München belegen Plätze im mittleren Drittel. 27 der 71 Großstädte und damit mehr als ein Drittel der Städte weisen gar keine Windkraftanlagen auf. Dazu zählen auch Stuttgart, Düsseldorf und Frankfurt am Main, wo die installierte Windleistung gleich Null ist.

Auf Wunsch schicken wir Ihnen gerne individuelle Fact Sheets der von Ihnen gewünschten Städte zu. 

Über das Städteranking / Methodik 

Im Auftrag von WirtschaftsWoche und ImmobilienScout24 hat das Institut der deutschen Wirtschaft Köln erneut den umfangreichen Leistungscheck durchgeführt. Unter die Lupe genommen wurden die 71 deutschen kreisfreien Städte mit mehr als 100.000 Einwohner:innen. Kaiserslautern liegt gemäß amtlicher Statistik mit 99.662 Einwohner:innen knapp unterhalb dieser Schwelle. Zwecks Vergleichbarkeit und Kontinuität zum Vorjahr wurde Kaiserslautern zu den 71 Großstädten gezählt (2019: 100.030 Einwohner:innen). Über 100 Indikatoren aus den Bereichen Wirtschaftsstruktur, Arbeitsmarkt, Immobilienmarkt, Lebensqualität und Nachhaltigkeit gingen in die Bewertung ein. Das Ranking setzt sich aus drei Komponenten zusammen: Das Niveauranking bildet die Wirtschaftskraft der Städte ab. Es vergleicht Ist-Werte ausgewählter Kennziffern, wie etwa die aktuelle Zahl der Baugenehmigungen. Das Dynamikranking analysiert die Veränderungsraten ausgewählter Indikatoren und zeigt, welche Städte sich in den vergangenen fünf Jahren am besten entwickelt haben. So lässt sich zeigen, welche Stadt sich unabhängig von ihrer ökonomischen Ausgangslage erfreulich entwickelt. Das Nachhaltigkeitsranking lehnt sich an die UN-Ziele für nachhaltige Entwicklung an und analysiert die ökonomische, ökologische und soziale Nachhaltigkeit der Stadt. Da die positive Entwicklung eines Standortes nicht ohne Effekte auf die Immobilienpreise bleibt, ergänzt eine umfassende Miet- und Kaufpreisanalyse von ImmoScout24 das Städteranking. Die ausführlichen Ergebnisse stehen unter www.wiwo.de/staedteranking zur Verfügung.  

Über WirtschaftsWoche

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Die IW Consult Köln steht seit 1998 für umfassende wissenschaftliche Expertise im Bereich der Branchen- und Regionalanalysen, dem Bewerten von Standortfaktoren und Zukunftstrends sowie der Formulierung von Lösungen für die wirtschaftliche Entwicklung von Unternehmen und Regionen. Die IW Consult ist ein hochspezialisierter Dienstleister mit großer Expertise in der Erhebung und Auswertung von Primär- und Sekundärdaten auf unterschiedlichsten räumlichen Maßstabsebenen und Ableitung von spezifischen Handlungsebenen. Seit 2004 wird regelmäßig ein Ranking der deutschen Großstädte in der WirtschaftsWoche veröffentlicht. Nähere Informationen unter  www.iwconsult.de   

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Medienkontakt

Johanna Fitschen

PR-Managerin

Telefon: +49 30 24301 1270

E-Mail: pr@immoscout24.de

www.immobilienscout24.de

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