Im Brennpunkt: Die Weltaidskonferenz in Toronto
Tönisvorst (ots)
Die Bilanz ist traurig: In den 25 Jahren nach dem Aids erkannt wurde, sind 65 Millionen Menschen infiziert worden und 25 Millionen gestorben. Besonders betroffen sind nach wie vor die Menschen im subsaharischen Afrika. Vor diesem Hintergrund treffen sich vom 13. bis 18. August in Toronto 20.000 Experten zur 16. Weltaidskonferenz. Das Motto: Time to deliver - Zeit einzulösen".
Während die Weltgesundheitsorganisation noch bis 2002 in Frage stellte, ob eine Therapie in Entwicklungsländern wegen der bis dahin noch enormen Kosten möglich sei, hat durch die inzwischen auf den Markt gekommenen preiswerten generischen Medikamente ein Paradigmenwechsel stattgefunden", sagt Christoph Bonsmann, Apotheker bei dem Deutschen Medikamenten-Hilfswerk action medeor. Bereits 2004 beschäftigte die Wissenschaftler auf der Aids-Konferenz in Bangkok nicht mehr, ob man Menschen in Afrika behandeln kann, sondern wie möglichst viele Menschen erreicht werden können."
Die WHO setzte sich zum Ziel, bis zum Jahr 2005 drei Millionen Menschen mit Aids in Afrika medizinisch zu versorgen. Obwohl dieses ehrgeizige Ziel nicht erreicht wurde, ist jedoch ein Fortschritt zu verzeichnen. Haben 2003 noch 100.000 Menschen in Afrika eine antiretrovirale Therapie bekommen, so hat sich die Zahl bis Ende 2005 verachtfacht. Inzwischen können viele Menschen in Afrika per Schnelltest getestet werden, es gibt die Diagnostik, um den Verlauf der Krankheit zu erkennen und dann die entsprechenden Medikamente zu verabreichen und es gibt preiswerte Generika, so genannte Nachahmerpräparate. Trotzdem konnten wir unser Versprechen, alle Menschen zu behandeln, bisher nicht einlösen. In Afrika spielt sich nach wie vor eine humanitäre Tragödie ab", so Bonsmann. Deshalb das Motto der diesjährigen Weltaidskonferenz - Time to deliver" - für jeden Menschen den Zugang zu Behandlung zu ermöglichen."
Allerdings müssen noch viele Hürden überwunden werden: Es gibt keine Aids-Kombinationspräparate für Kinder und eine alternative Behandlung, die sogenannte Second-Line, ist aufgrund des Patentschutzes immer noch zu teuer. Es ist wichtig, dass in ärmeren Ländern Aids-Medikamente zu Produktionskosten abgegeben und Darreichungsformen für Kinder entwickelt werden", so Bonsmann. Mit Unterstützung von action medeor ist es gelungen, sehr günstige Aids-Medikamente im Kongo und in Tansania zu produzieren. In einem weiteren Schritt werden unsere afrikanischen Hersteller Medikamente für Kinder entwickeln und produzieren", beschreibt Bonsmann die Entwicklung. Medikamente allein reichen jedoch zur Bekämpfung von Aids nicht aus. Deshalb integriert action medeor in seinen Aids-Projekten Aufklärung und Prävention, Diagnostik, Behandlung, Sterbebegleitung und Versorgung der HIV/Aids-Waisen.
Als einzige deutsche Hilfsorganisation ist action medeor in Toronto mit einem Stand vertreten. Bernd Pastors, Dirk Angemeer, Christoph Bonsmann von action medeor und die medeor-Partnerin Krisana Kraisintu - sie entwickelt die Medikamente und leistet den Technologietransfer zum Aufbau der lokalen Medikamentenproduktion in Afrika, informieren gerne über die Arbeit der action medeor. Die Standnummer ist E - 449.
Bildmaterial ist downloadbar unter http://www.medeor.org
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