DB Netz AG stellt neues Korridormanagement vor
Bündelung von
Infrastrukturmaßnahmen auf einzelnen Strecken spart Zeit und Geld
Berlin (ots)
Die DB Netz AG, das Infrastrukturunternehmen der Deutschen Bahn AG, hat seine Infrastrukturplanung für das Bestandsnetz neu organisiert. Dazu wurden bundesweit 22 Korridore eingerichtet, die jeweils mehrere Strecken umfassen. Alle Baumaßnahmen im rund 37.500 Kilometer langen Bestandsnetz der DB Netz AG werden zukünftig in diesen Korridoren gebündelt, geplant und realisiert. Diese streckenbezogene Optimierung der Baumaßnahmen von der Planung bis zur Realisierung hat entscheidende Vorteile: Selbst für mehrere Baumaßnahmen an einer Strecke ist nur ein Planungsprozess erforderlich. Die Arbeiten können wirtschaftlicher und schneller durchgeführt werden.
"Wir werden in den nächsten Jahren verstärkt in das Bestandsnetz investieren. Dafür erhalten wir von unserem Eigentümer in den kommenden drei Jahren rund sechs Milliarden Mark mehr. Dafür danke ich ausdrücklich den politisch Verantwortlichen, die ein Umsteuern durch ihr Bekenntnis zur Bahn ermöglicht haben. Wir wollen nun schnell, sinnvoll und effektiv investieren. Um dies zu erreichen, haben wir uns im Netz mit dem Korridormanagement neu aufgestellt." sagt Bahnchef Hartmut Mehdorn. "Wir werden das Netz jetzt mit Hochdruck auf Vordermann bringen".
Grundlage der verstärkten Investitionen in das Bestandsnetz ist die zwischen Bund und Bahn im März 2001 abgeschlossene "Trilaterale Vereinbarung". Danach stehen der Bahn von 2001 bis 2003 zusätzlich rund sechs Milliarden Mark zur Verfügung. In den kommenden drei Jahren steht damit ein Investitionsvolumen von rund 15 Milliarden Mark für Maßnahmen in die bestehende Infrastruktur zur Verfügung.
Einen Schwerpunkt der Investitionen bilden Oberbaumaßnahmen, also Weichen- und Gleiserneuerungen, denen vor dem Hintergrund der Beseitigung von Langsamfahrstellen besondere Bedeutung zukommt.
Darüber hinaus werden erhebliche Mittel zum Bau neuer Elektronischer Stellwerke (ESTW) und Brücken sowie zur Beseitigung von Bahnübergängen aufgewendet.
"Als Infrastrukturbetreiber ist es unsere wichtigste Aufgabe, allen Kunden - das heißt allen Eisenbahnverkehrsunternehmen - ein leistungsfähiges und zuverlässiges Schienennetz zur Verfügung zu stellen. Auf dem Weg dahin ist es ein besonders wichtiges Etappenziel für uns, die Zahl der mängelbedingten Langsamfahrstellen in diesem Jahr um 50 Prozent zu reduzieren, erklärt Roland Heinisch, Vorstandsvorsitzender der DB Netz AG. "Einen regelrechten Modernisierungsschub für unser Unternehmen bedeutet der Bau von rund 200 modernen Elektronischen Stellwerken. Allein dafür werden wir bis 2005 etwa 11 Milliarden Mark aufwenden."
"Wesentliche Voraussetzung für ein den Kundenanforderungen und wirtschaftlichen Maßgaben entsprechendes Schienennetz ist, dass Infrastrukturmaßnahmen streckenbezogen und unmittelbar in den Regionen geplant und umgesetzt werden", macht Dr. Thilo Sarrazin, als Vorstand Netzmanagement der DB Netz AG verantwortlich für die Infrastruktur, deutlich. "Das neue Korridormanagement trägt genau diesem Anspruch Rechnung."
Am Beispiel des Korridors Nordhessen/Leine erläutert Dr. Sarrazin das Maßnahmenpaket für die Main-Weser-Bahn von Kassel nach Frankfurt.
Die Bahn plant auf dieser Strecke als sogenannte Serienbaustelle ab Juli 2001 bis September 2002 insgesamt 108 Einzelprojekte - sowohl Instandhaltungs- als auch Ersatzmaßnahmen - zu bündeln und konzentriert umzusetzen. Insgesamt werden 95 Kilometer Gleise und 40 Weichen erneuert sowie 24 Kilometer Planumsschutzschichten (Schicht im Bahndamm unter dem Schotter) neu eingebaut. Dafür investiert die Bahn rund 173 Millionen Mark. Während der gesamten Bauzeit wird im jeweiligen Bauabschnitt eingleisig gefahren, Vollsperrungen der Strecke an Wochenenden werden nicht erforderlich. Durch die Bündelung der Maßnahmen kann die Bahn insgesamt rund 40 Millionen Mark sparen.
Außerdem wird im Bahnhof Gießen ein neues Elektronisches Stellwerk (ESTW) gebaut, das voraussichtlich im Dezember 2003 in Betrieb geht. Das ESTW hat einen Gesamtwertumfang von rund 142 Millionen Mark.
Es muss allen bewusst sein, auch unseren Kunden, dass die Bahn den Abbau des Investitionsstaus im Bestandsnetz "unter dem rollenden Rad" bewältigt. Dr. Sarrazin: "Wir werden in den kommenden Jahren ein sehr ehrgeiziges Bauprogramm umsetzen. Das kann uns leider nicht "heimlich", also ohne Auswirkungen auf die Pünktlichkeit, gelingen. Wir sind aber sicher, das wir mit dem heute vorgestellten Korridormanagement die Chance haben, die Beeinträchtigungen für unsere Kunden gering zu halten".
Die Planungen in den 22 Korridoren werden bundesweit im Sommer 2001 abgeschlossen sein.
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