Bahn stellt Personal- und Sozialbericht 2000/2001 vor
Berlin (ots)
"Unsere Top-Themen bis zum Erreichen der Kapitalmarktfähigkeit bleiben die Verbesserung der Führung und eine wettbewerbsfähige Tarif- und Vergütungslandschaft. Gleichzeitig müssen wir die anhaltenden Veränderungsprozesse weiterhin sozialverträglich gestalten", sagte Dr. Horst Föhr, Personalvorstand des DB-Konzerns, heute bei der Präsentation des Personal- und Sozialberichts 2000/2001. Mit dem Start des Zukunftsprogramms "Offensive Bahn", mit dem der Konzern seine Leistungs- und Wettbewerbsfähigkeit weiter steigern will, ist auch das Personalmanagement des Konzerns vor große Herausforderungen gestellt. Vorrangige Ziele sind die Herstellung wettbewerbsfähiger Beschäftigungsbedingungen, die Modernisierung von Organisationen und Arbeitsprozessen, die Stärkung der Führungsverantwortung sowie eine am Bedarf orientierte Personalplanung und -entwicklung.
Dass die Bahn auf gutem Wege ist, zeigen auch die im Jahr 2000 erreichten Erfolge: So konnte der Personalaufwand gegenüber 1999 um 1,2 Milliarden Mark (nach Zuschüssen um 0,7 Milliarden Mark) gesenkt werden. Personalkapazitätsanpassungen erfolgten im Jahr 2000 in den auch 2001 zum Konzern gehörenden Gesellschaften gegenüber 1999 um 11.500 Arbeitsplätze. Durch den Verkauf von Gesellschaften wie der DER-Reisebüros wurden weitere Arbeitsplätze ausgegliedert. Im Jahr 2001 wird die Anpassung um etwa 8.100 Mitarbeiter zielgerecht erfüllt werden. Im vergangenen Jahr wurden außerdem Verhandlungen zur Modifizierung des Beschäftigungsbündnisses von 1996 aufgenommen und mit den Verhandlungen zur Entgeltrunde verbunden. Vereinbart wurden Entgelterhöhungen zum 01.11.2000 um 2 Prozent und zum 01.03.2002 um 2,4 Prozent. Gleichzeitig wurde ein weiterer Schritt zur Angleichung der Ostentgelte an das West-Niveau beschlossen.
Insgesamt zeigen die Kennzahlen der vergangenen Jahre, dass die Personal-politik der Bahn einige Meilensteine bei der Sanierung des Konzens erreicht hat. Seit Beginn der Bahnreform 1994 konnte das Unternehmen mit einer Produktivitätssteigerung um 143 Prozent Ergebnisbeiträge von etwa 1 Milliarde Mark jährlich erzielen. Durch den Einsatz verschiedenster Instrumente will der Konzern eine Absenkung der Personalkosten unter Erhalt von Arbeitsplätzen realisieren. Ein wesentlicher Schritt ist hier das im Beschäftigungsbündnis Bahn vereinbarte Ziel der Schaffung wettbewerbsgerechter Beschäftigungsbedingungen.
Der Personalbestand verringerte sich seit Dezember 1994 von 352.383 auf heute 226.643 Mitarbeiter (Stand: 30.09.2001). Gleichzeitig reduzierte sich der Personalaufwand von 1994 bis 2000 um rund 6,1 Milliarden Mark. Ende 2000 betrug die Zahl der Beschäftigten 234.507 (inklusive Auszubildender) - rund 21.600 weniger als noch ein Jahr zuvor. Der Personalabbau erfolgt überwiegend durch natürliche Fluktuation, Vorruhestandsregelungen und Abfindungen. Prognosen über Personalanpassungsziele der nächsten Jahre können jedoch noch nicht vorgenommen werden, "denn", so Dr. Föhr, "je erfolgreicher wir uns im Wettbewerb bewegen, desto mehr Mitarbeiter können wir beschäftigen. Und je wettbewerbsgerechter die Beschäftigungsbedingungen gestaltet sein werden, um so mehr Spielräume haben wir für die Beschäftigungssicherung innerhalb des Konzerns."
Die Vergütung der Führungskräfte wurde zu einem Großteil an Unternehmenserfolg und individuelle Leistungen gekoppelt. Ein moderner Jahresarbeitszeitvertrag sowie neue Führungsinstrumente wurden eingeführt.
Mit einer Ausbildungsquote von 5,7 Prozent (11.851 Auszubildende Ende 2000) zählt die Bahn zu einem der größten Ausbilder Deutschlands. Die Qualität der Aus- und Weiterbildung hat sich durch die Einführung moderner Ausbildungsformen und Lerntechniken deutlich erhöht. Bildung wird auch zukünftig eine zentrale Rolle im Unternehmen spielen. Bei der Erstausbildung soll der unternehmerische Bedarf stärker als bisher berücksichtigt werden. Schon heute reicht die Ausbildungsspanne von Dienstleistungs- und kaufmännischen Berufen über gewerblichtechnische bis hin zu IT- oder Gastronomie-Berufen.
Für die kommenden Jahre hat sich die Bahn noch viel vorgenommen. Sie will ihre Führungskräfte systematischer auswählen, entwickeln und stärker an das Unternehmen binden. Dafür muss sich die Bahn zukünftig noch deutlicher als attraktiver Arbeitgeber positionieren. Gleichzeitig müssen die Personalplanung, -beschaffung und -entwicklung verbessert und die Gesamtvergütung dem Niveau der Wettbewerber angenähert werden.
Neben der partnerschaftlichen Weiterentwicklung der Beschäftigungsbedingungen, zu der auch die Modernisierung der betrieblichen Sozialsysteme zählt, wird das Thema "Sozialpartnerschaft" selbst in Zukunft eine wichtige Rolle spielen. Die im letzten Jahr mit der Gewerkschaft TRANSNET vereinbarten Thesen der Mitbestimmung sind für die Bahn eine wichtige Grundlage. Sie machen deutlich: Bahn und TRANSNET haben ein gemeinsames Interesse am Erfolg des Unternehmens.
Insgesamt belegt die Bilanz des Personal- und Sozialberichts auch, welchen Sanierungsbeitrag die Menschen bei der Bahn geleistet haben. "Dieser in der Geschichte deutscher Unternehmen einmalige Sanierungsbeitrag verdient Respekt und gibt uns Zuversicht, dass wir auch die noch vor uns liegenden Etappenziele gemeinsam meistern werden", so Dr. Föhr.
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