Ors0650: Berliner S-Bahnring wieder komplett
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Berlin (ors) -
Anmod.: (Vorschlag)
Knapp 41 Jahre nach dem Mauerbau ist der Berliner S-Bahnring wieder komplett. Grund genug für die Berliner am Samstag den Lückenschluss zu feiern - mit einem Volksfest vor dem S-Bahnhof Wedding.
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Der Bahnhof Westhafen in Berlin. 2 S-Bahnen werden aneinandergekuppelt, der symbolische Lückenschluss vollzogen. Anschließend testen die Berliner die rund 37 Kilometer lange "Strecke ohne Ende" und umkreisen das Stadtzentrum mit der S-Bahn. So wie vor dem Mauerbau, als die S-Bahn ungehindert im Kreis fahren konnte. Eberhard Lorenz von der Berliner S-Bahn:
O-Ton (ors06501) Eberhard Lorenz, S-Bahn Berlin - Fachbereichsleiter Betrieb (34 sec.)
Wir sind unseren Vorvätern sehr dankbar, dass dieser Ring früher mit Dampf betrieben, später elektrisch betrieben überhaupt angelegt wurde. Und weltweit schaute man auf Berlin, auf diesen Ring. Leider haben die politischen Verhältnisse dazu geführt, dass er von 1961 bis 2002 nicht betrieben wurde. Und wir sind heute umso glücklicher, dass rund 41 Jahre nach der Schließung dieses Ringes, mit sehr bitteren Erlebnissen für viele Berliner jetzt wieder geöffnet wird. Das ist emotional für viele Berliner das Ereignis im Nahverkehr überhaupt.
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Das Investitionsvolumen für den Lückenschluß: Insgesamt rund 380 Millionen Euro. Doch das Geld ist gut investiert. Denn für die Berliner S-Bahn ist der Ring mit seinen 27 Bahnhöfen und 18 Umsteigepunkten eine besonders wichtige Strecke. Durch den Lückenschluss ergeben sich viele neue Routen. Außerdem verkürzen sich die Fahrzeiten zwischen den einzelnen Stadtquartieren erheblich. Entsprechend groß war der Aufwand für die langwierige Sanierung des Prestigeprojekts. Volker Weiss ist der Projektleiter am Nordring:
O-Ton (ors06502) Volker Weiss, Berliner S-Bahn - Projektleiter des Nordringes (20 sec.)
Also in Hochzeiten waren wir hier fast zweihundert Personen. In den Gesamtabschnitt wurden ca. 54. Mio Euro verbaut. Wenn man nur mal bedenkt, wir haben ja sehr kurzfristige Brücken. Wir haben acht Brückenbauwerke erstellt. Hier sind alleine über 100 Kilometer Kabel verlegt worden. Wenn man sich nur mal da eine Vorstellung macht, was das an Arbeit und Aufwand für uns war.
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Insgesamt dauerte der Wiederaufbau des Rings fast 13 Jahre. Notwendig waren zum Teil erhebliche Veränderungen in der Streckenführung notwendig. Eberhard Lorenz, Fachbereichsleiter Betrieb bei der S-Bahn zu den Gründen für die lange Bauzeit:
O-Ton (ors06503) Eberhard Lorenz, S-Bahn Berlin - Fachbereichsleiter Betrieb (35 sec.)
Der Nordring ist in seiner Lage zum Teil verändert worden. Hierbei spielten Planungen für die Magnetbahn einmal eine Rolle, die ja nun Geschichte sind. Aber neu hinzugekommen ist insbesondere die S-Bahn Anbindung zum neuen zentralen Lehrter Bahnhof, der ja in wenigen Tagen auch in Betrieb genommen wird - zumindest durch die S-Bahn. Und hier sind Bauwerke mit entstanden, die von der Ringbahn überfahren werden müssen. Also Brückenbauwerke, Tunnelbauwerke. Und das hat einfach zu erheblichen Verzögerungen geführt.
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Der permanente Kreisverkehr der Nachkriegszeit gehört allerdings der Vergangenheit an. Die Berliner müssen umlernen. Die Bahnen brauchen für eine Umrundung 63 Minuten. Das sind drei Minuten zuviel für einen ständigen 10-Minuten Takt. Deshalb kommen die Züge in der Regel von Außenstrecken auf den Ring, umrunden ihn anderthalb Mal und verlassen ihn wieder am entgegengesetzten Ende. Dabei wechseln die Züge ihr Ziel und ihre Liniennummer. Doch keine Sorge, die Passagiere erhalten die erforderlichen Informationen über Durchsagen auf den Bahnhöfen und in den Zügen. Die Berliner werden sich schnell an die neue Situation gewöhnen und die Vorteile des Ringes schätzen lernen. Bei einer Vielzahl von Verbindungen spart der Ring nämlich erheblich Zeit!
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