Die neuen ICE- und InterCity-Linien der Bahn für das Jahr 2003 / Integration der Neubaustrecke Köln-Rhein/Main ins ICE-Netz - Kunden profitieren von kürzeren Reisezeiten und optimierter Netzstruktur
Frankfurt a. M. (ots)
Für die Bahn und ihre Kunden beginnt am 15. Dezember eine neue Zeitrechnung. Mit dem bedeutendsten Fahrplanwechsel seit 1991 wird der ICE für Millionen Reisende eine starke Alternative zur Straße und zum Flugzeug. Die Neubaustrecke Köln - Rhein/Main, die in diesem zentralen mitteleuropäischen Verkehrskorridor die Fahrzeiten um etwa eine Stunde verkürzt, hat für das engmaschige Fernverkehrsnetz der Bahn in Deutschland und den Nachbarländern herausragende Bedeutung. Zum Fahrplanwechsel bietet die Bahn ihren Kunden ein völlig neu geknüpftes und optimiertes Liniennetz von ICE und InterCity.
Vom 15. Dezember an wird ein Großteil des Fernverkehrs zwischen Nordrhein-Westfalen und Hessen aus dem Rheintal auf die neue ICE-Strecke durch Taunus und Westerwald verlagert, die in Siegburg, Montabaur und Limburg drei neue ICE-Stationen hat. Am südlichen Ende der neuen Trasse erhält die hessische Landeshauptstadt Wiesbaden mit einer eigenen Einfädelung erstmals den Status des "Systemhalts" im ICE-Netz.
Auf der neuen Strecke kommt der ICE 3 zum Einsatz, von dem die Bahn 50 Züge besitzt und 13 weitere bestellt hat. Über die Neubaustrecke werden im neuen Fahrplan sieben ICE-Linien geführt - jeweils im Zweistundentakt (Die genannten Linienhalte sind nur zwischen Köln-Frankfurt vollständig):
- Münster - Essen - Düsseldorf - Köln-Deutz - Limburg Süd - Frankfurt Flughafen - Frankfurt/Main Hbf (Linie 40).
- Dortmund - Essen - Düsseldorf - Köln-Deutz - Montabaur - Frankfurt Flughafen - Frankfurt/Main Hbf (Linie 41).
Die Linien 40 und 41 bilden zwischen Essen und Frankfurt zusammen einen Stundentakt.
- Dortmund - Essen - Köln - Siegburg - Frankfurt Flughafen - Mannheim - Stuttgart - München (Linie 42)
- Dortmund - Wuppertal - Köln - Siegburg - Frankfurt Flughafen - Mannheim - Karlsruhe - Basel (Linie 43).
Die Linien 42 und 43 bilden zwischen Köln und Mannheim zusammen einen Stundentakt.
- Köln - Montabaur - Limburg Süd - Wiesbaden - Mainz - Mannheim - Stuttgart (Linie 45).
- Amsterdam - Duisburg - Köln Hbf - Frankfurt Flughafen - Frankfurt/Main Hbf (Linie 78, in Kooperation mit der Niederländischen Staatsbahn).
- (Brüssel - Aachen -) Köln Hbf - Frankfurt Flughafen - Frankfurt/Main Hbf (Linie 79).
Die Linien 78 und 79 bilden zwischen Köln und Frankfurt einen Stundentakt.
Halbstundentakt zwischen Köln Hbf und Frankfurt Hbf
Zwischen Köln und Frankfurt entsteht durch das neue Fahrplanangebot erstmals ein 30-Minuten-Takt mit Fahrzeiten von rund 75 Minuten. Außerdem dehnt sich das ICE-Netz erstmals auch bis Belgien aus. Auf der neuen ICE-Linie 79 rollen täglich drei Züge von Frankfurt über Köln, Aachen und Lüttich bis Brüssel.
Der Frankfurter Flughafen wird durch die Neubaustrecke nun auch für die Bahn zu einem "Drehkreuz". Im modernen Fernbahnhof des zweitgrößten europäischen Flughafens bieten die ICE-Linien, die über die Neubaustrecke verlaufen, schnelle Anschlüsse zum Beispiel Richtung Nürnberg und Stuttgart. Die neuen ICE-Linien 42 und 43 fahren an Frankfurt Hbf vorbei in Richtung München und Basel und halten in der Main-Metropole nur am Flughafen.
Mit der optimierten Anbindung des Frankfurter Flughafens leistet die Bahn einen signifikanten Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz: Die zahlreichen ICE- und InterCity-Anschlüsse werden mittelfristig zahlreiche Kurzstreckenflüge von und nach Frankfurt überflüssig machen und auch Tausende Flugreisende, die bislang noch mit dem Auto zum Rhein-Main-Flughafen fahren, zum Umsteigen auf die Schiene animieren.
InterCity-Verkehr auf der alten Rheintalstrecke
Bonn und Koblenz, die beiden wichtigsten Bahnhöfe entlang der traditionellen linksrheinischen Hauptstrecke, behalten auch in Zukunft mindestens stündlichen Anschluss an das Fernverkehrsnetz der Bahn: Durch das Rheintal fahren künftig - jeweils im Zwei-Stunden-Takt - die InterCity-Linien (Westerland-) Hamburg - Köln - Mainz - Mannheim - Karlsruhe - viermal täglich weiter in die Schweiz (Linie 30) und (Kiel-) Hamburg - Köln - Mainz - Frankfurt - Nürnberg - Passau - Wien (Linie 31).
Außerdem bietet die Bahn auf dieser Strecke täglich vier InterCitys zwischen Dortmund und den touristisch interessanten Zielorten Klagenfurt, Berchtesgaden/Garmisch-Partenkirchen, Oberstdorf und Lindau (Linie 32) an. Diese Züge halten zusätzlich in Remagen, Andernach und Bingen und verbessern damit zugleich die touristische Erschließung des Rheintals selbst. Bonn ist darüber hinaus zweistündlich südliche Endstation einer ICE-Linie nach Berlin.
Neue Direktverbindungen von und nach Berlin
Der neue Fahrplan erleichtert auch Reisen von und nach Berlin. Vom 15. Dezember an schafft die Bahn erstmals alle zwei Stunden umsteigefreie ICE-Verbindungen von der Spree nach Karlsruhe, Freiburg und Basel. Auf der Relation Berlin - Nordrhein-Westfalen verknüpft der ICE durch ein ausgeweitetes "Flügelzug"-Konzept Solingen, Wuppertal und Hagen künftig stündlich (statt alle zwei Stunden) mit der Hauptstadt.
Neuer Sprinter zwischen Frankfurt am Main und Hamburg
Die Deutsche Bahn baut ihre Sprinter-Verkehre zum Fahrplanwechsel weiter aus. Zwischen Frankfurt am Main und Hamburg führt die Bahn zum 15. Dezember morgens in beiden Richtungen einen neuen "ICE-Sprinter" ein. Der Zug hält nur in Hannover und verbindet Elbe und Main in drei Stunden und 19 Minuten. Geschäftsreisende erreichen mit dem neuen Zug Frankfurt bzw. Hamburg morgens vor 10 Uhr. Auf dieser neuen Linie wird - ebenso wie auf den bereits bestehenden Sprinter-Verbindungen Frankfurt-Berlin und Frankfurt-München - künftig ein Sprinter-Aufpreis in Höhe von 15 Euro in der 1. Klasse und 10 Euro in der 2. Klasse erhoben. Neben der Zeitersparnis beinhaltet der Aufpreis bereits die Sitzplatzreservierung und insbesondere in der 1. Klasse einen Inklusivservice.
Zehn neue InterCity-Linien "beerben" den InterRegio
Das Fernverkehrsnetz der Bahn basiert nach dem Fahrplanwechsel auf den beiden erfolgreichen Produkten ICE und InterCity (EuroCity). Die bisherige Marke InterRegio als bislang drittes "Standbein" wird aus wirtschaftlichen Gründen weitgehend vom Markt genommen.
Alle überregional bedeutenden und ausreichend nachgefragten InterRegio-Linien werden zum InterCity aufgewertet. Zehn neue Linien gehen am 15. Dezember - zumeist im Zwei-Stunden-Takt - ans Netz:
- Frankfurt/Main - Halle - Berlin - Stralsund (IC-Linie 15, ersetzt InterRegio (IR)-Linie 36)
- Stralsund - Rostock - Schwerin - Hamburg - Hannover - Frankfurt/Main - Karlsruhe (IC-Linie 26, ersetzt IR-Linien 11, 12 und 19, zwischen Hamburg und Hannover Stundentakt)
- Norddeich - Münster - Essen - Köln - Koblenz - Trier (- Luxemburg) (IC-Linie 35, ersetzt die IR-Linien 15)
- Düsseldorf - Dortmund - Kassel - Erfurt - Weimar (IC-Linie 51, ersetzt IR-Linie 20). Dreimal täglich je Richtung Einsatz von ICE mit Neigetechnik, dadurch Fahrzeitgewinn von 15 Minuten.
- Leipzig - Hannover - Bremen - Oldenburg (IC-Linie 56, ersetzt IR-Linie 14)
- (Straßburg -) Karlsruhe - Stuttgart - Ulm - München (IC-Linie 60, ersetzt IR-Linie 27 und alle zwei Stunden die Linie 2).
- Karlsruhe - Pforzheim - Stuttgart - Nürnberg (IC-Linie 61, ersetzt IR-Linie 26 und ab Stuttgart die Linie 27).
- Frankfurt/Main - Darmstadt - Heidelberg - Stuttgart - München - Salzburg (IC-Linie 62, ersetzt IR-Linien 23 und 28 und zwischen Heidelberg und München alle zwei Stunden die Linie 2).
- Berlin - Hannover - Osnabrück - Münster/Amsterdam (IC-Linie 77, ersetzt IR-Linie 16).
- München - Ingolstadt - Ansbach - Würzburg (IC-Linie 66, ersetzt IR-Linie 21). Kein Taktverkehr, zwei Züge pro Tag und Richtung.
Dagegen bleibt die Verbindung Dresden-Görlitz-Breslau (Wroclaw), auf der polnische Fahrzeuge zum Einsatz kommen, im neuen Fahrplan als InterRegio erhalten. Zwischen Berlin und Chemnitz (drei Züge täglich) ist die InterRegio-Verbindung wegen massiver Schäden an der Strecke seit der Flutkatastrophe bis auf Weiteres eingestellt.
In Bayern werden die schwach nachgefragten InterRegio-Linien München-Oberstdorf und München-Regensburg durch neue Angebote des Nahverkehrs ersetzt. In Schleswig-Holstein setzt die Bahn auf der bisherigen IR-Linie Hamburg-Flensburg künftig täglich zwei EuroCity ein, die bis nach Dänemark fahren und neue umsteigefreie Verbindungen nach Aarhus, der größten Stadt Jütlands, schaffen.
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