Ors0934: Gewerkschaftlicher Machtkampf auf Kosten der Kunden
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Berlin (ors) -
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Bahnchef Hartmut Mehdorn hat die Gewerkschaften eindringlich aufgefordert, "nicht länger bei den Warnstreiks zu überziehen". Es sei absolut unverständlich und unverhältnismäßig, während des Berufsverkehrs hochbelastete Verkehrssysteme in Ballungsräumen lahm zu legen. Der Tarifstreit werde bereits in einer sehr frühen Verhandlungsphase in einem Ausmaß auf dem Rücken der Kunden ausgetragen, das nicht vertretbar sei.
Text
In Wahrheit ist nicht der Tarifstreit der Grund für dieses Ausmaß der Behinderung sei, sondern ein gewerkschaftlicher Machtkampf um Mitglieder. Ausgangspunkt für diese unverständliche Eskalation nach nur zwei Verhandlungsrunden sei nämlich der gescheiterte wettbewerbsfähige Tarifvertrag für DB Regio. Auf den hatte sich die Bahn mit den Gewerkschaften Tansnet und GDBA im November letzten Jahres nämlich schon verständigt. Die GDL, die dritte Bahngewerkschaft, habe daraufhin gegen die beiden anderen Gewerkschaften mobil gemacht und deren Mitglieder zum Übertritt in die GDL aufgefordert. Transnet und GDBA versuchten jetzt ganz offensichtlich durch unangemessene Warnstreiks bei ihren Mitgliedern wieder Boden gut zu machen. Dazu Norbert Bensel, der Personalvorstand DB AG
O-Ton (ors09341) Norbert Bensel, Personalvorstand DB AG
"Es ist eigentlich nicht in Ordnung, dass man in dieser Phase der Verhandlungen zu diesem Mittel solch ausgeprägter Streiks greift. Wir werden uns natürlich auch rechtliche Maßnahmen vorbehalten. In der jetzigen Phase sind wir gute Demokraten, aber weiter kann das so nicht gehen. Hier muss endlich Schluss gemacht werden."
Text Im Vergleich zum öffentlichen Dienst hätten die Beschäftigten bei der Bahn seit Beginn der Bahnreform eindeutig mehr an Tariferhöhungen erhalten. Die Gewerkschaften gefährdeten mit ihren massiven Aktionen auf Kosten der Kunden in einer wirtschaftlich äußerst schwierigen Zeit noch mehr Geschäft als es die konjunkturelle Lage ohnehin schon tue. Bei Tarifverhandlungen in einer Zeit mit Rekordarbeitslosigkeit müsste aber Beschäftigungssicherung den Vorrang haben, statt durch überhöhte Lohnabschlüsse den Druck auf die Arbeitsplätze bei der Bahn zu erhöhen. Norbert Bensel zu dem Angebot, dass die Bahn machen wird:
O-Ton (ors09342) Norbert Bensel, Personalvorstand DB AG
"Wir werden ein viergeteiltes Angebot machen. Einmal das Thema. Inflationsausgleich. Dann Wegfall der Differenz Ost und West. Als dritter Punkt der Bonus für Zeiten, wo wir wieder Geld verdienen, d,h. 2004/2005. Und natürlich auch - und ich glaube, das ist besonders wichtig in der heutigen Zeit - dass wir unser Beschäftigungsbündnis fortsetzen wollen, wenn wir einen vernünftigen Tarifabschluss erreichen können."
Text Die Bahn bereitet sich so gut es irgend geht auf die für Donnerstag angekündigten Warnstreiks vor, um Behinderungen so weit wie möglich zu vermeiden. Die Bahn bedauert es, dass mit Warnstreiks Gewerkschaftspolitik auf dem Rücken der Kunden gemacht wird.
O-Ton (ors09343) Norbert Bensel, Personalvorstand DB AG
"Wir werden unsere Kunden informieren. Wir werden Flugblätter verteilen. Wir werden unsere Hotline natürlich weiter schalten. Wir werden alles notwendige tun, um unsere Kunden vor Unannehmlichkeiten zu bewahren, aber Sie wissen, dass wir das bei unserem weitläufigen System das nicht ganz ausschließen können. Und ich bitte unsere Kunden heute schon um Entschuldigung. Wir können hier nichts dazu, wir können hier nur Schadensbegrenzung betreiben. Und die Gewerkschaften sind hier aufgefordert, endlich Schluss zu machen mit diesen Streiks, die in dieser Situation nicht angemessen sind."
Text Mehdorn stellte erneut klar, dass die Bahn ihre Beschäftigten nach Erreichen der schwarzen Zahlen am Unternehmenserfolg beteiligen werde. Das Gerede vom Erreichen der Börsenfähigkeit auf Kosten der Beschäftigten sei absoluter Unsinn und werde auch durch ständiges Wiederholen nicht richtiger. Mehdorn: "Ob mit oder ohne Börse, die Bahn muss von den zur Verbesserung der Produkte gezielt eingegangenen Verlusten und Schulden wieder runter. Sonst gefährden wir die Investitions- und Finanzierungsfähigkeit des Konzerns."
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