Externer Gutachter soll Untersuchung der Stiftung Warentest prüfen
Berlin (ots)
Die Deutsche Bahn hat die heute von Stiftung Warentest vorgestellte Untersuchung zur Beratungsqualität des Unternehmens zur Kenntnis genommen. "Wir möchten auch diese Untersuchung gewissenhaft auswerten und wenn notwendig, durch entsprechende Maßnahmen unsere Beratung weiter verbessern. Dazu benötigen wir aber eine wissenschaftlich saubere Analyse des methodischen Vorgehens von Stiftung Warentest", so Jürgen Büchy, stellv. Vorstand Marketing und Vertrieb Personenverkehr.
Die Bahn fordert deshalb Stiftung Warentest auf, dem externen Gutachter, Prof. Dr. Hautzinger vom Institut für angewandte Verkehrs- und Tourismusforschung e.V. (IVT), die gesamten Untersuchungsunterlagen zur Verfügung zu stellen. Die Bahn hat kein Interesse daran, die Unterlagen zu erhalten. Jürgen Büchy: "Ein externer, unabhängiger Gutachter kann die Methodik der Untersuchung am besten bewerten. Er ist neutral und vertritt keine der beiden Parteien. Wir hoffen, dass Stiftung Warentest souverän genug ist, die Unterlagen dem IVT zur Verfügung zu stellen."
Bereits im Vorfeld der Veröffentlichung hatte die Deutsche Bahn das IVT beauftragt, das Studiendesign aus statistisch-methodischer Sicht zu begutachten. Da dem Gutachter zu diesem Zeitpunkt lediglich eine Kurzdarstellung des Untersuchungsplans vorlag, waren abschließende Aussagen zum methodischen Vorgehen von Stiftung Warentest nur begrenzt möglich.
Nach Auswertung der Kurzdarstellung des Untersuchungsplans kommt Prof. Dr. Hautzinger unter anderem zu folgenden Ergebnissen:
"Der von Stiftung Warentest gewählte Zeitraum ist völlig ungeeignet für allgemein gültige Aussagen zur Beratungsqualität. Allein schon wegen des überdurchschnittlich hohen Kundenaufkommens an und um Weihnachten kann keinesfalls von Repräsentativität gesprochen werden. Hinzu kommt, dass kurz nach der Einführung eines völlig neuen Preissystems ein erheblicher Informations- und Beratungsbedarf bei den Kunden besteht, der sich u.a. in einer erhöhten durchschnittlichen Beratungsdauer niederschlägt. Die Studie wurde somit in einer Sondersituation durchgeführt. Aus den genannten Gründen dürfen die Studienergebnisse also ganz generell nur im Sinne einer "Momentaufnahme" unmittelbar nach Markteinführung des neuen Preissystems und nicht als allgemein gültige Befunde zur Beratungsqualität interpretiert werden."
Prof. Hautzinger weiter: "Die Ergebnisse lassen nur Aussagen über die Beratungsqualität in großstädtischen Reisezentren zu. Genau genommen sind Aussagen sogar nur über die 36 tatsächlich untersuchten Reisezentren möglich. Denn um den statistisch-methodischen Anforderungen gerecht zu werden, müssen Ort und Zeitpunkt der Testgespräche nach einem Zufallsverfahren festgelegt werden. Für die Schalterberatung wurden von Stiftung Warentest 36 Testbahnhöfe in 29 Städten ausgesucht. Inwiefern diese zufällig ausgewählt worden sind, ist nicht bekannt. Überdies sind 27 der Städte Großstädte mit über 100.000 Einwohnern. Da von den insgesamt 730 Reisezentren der Deutschen Bahn nur der kleinere Teil in Großstädten angesiedelt ist, kann man annehmen, dass von Stiftung Warentest eine bewusste Auswahl vorgenommen worden ist. Durch das gewählte Verfahren werden damit auch in räumlicher Hinsicht beträchtliche Teile des gesamten Beratungsgeschehens komplett ausgeblendet."
Das vom IVT erstellte vorläufige Gutachten ist im Internet unter www.bahn.de/presse sowie per Fax unter 069/265 7626 abrufbar. Für Rückfragen steht Prof. Dr. Hautzinger am 27. März von 14.00 - 18.00 Uhr telefonisch unter 07131-582420 zur Verfügung.
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Gunnar Meyer Sprecher Personenverkehr Tel. 069 265-7707 Fax 069 265-7626
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