Nur die Hälfte der touristischen Webseiten ist über Suchmaschinen leicht zu finden
Berlin (ots)
Das Institut für Zukunftsstudien und Technologiebewertung (IZT) präsentiert am 6. März 2001 mit Forschungspartnern auf der Internationalen Tourismus-Börse die Analyse von 170 regionalen europäischen Webauftritten/ "Lernen von den Besten", damit aus reisewilligen Surfern "echte Gäste" werden.
- Die Presserklärung sowie die Grafik "Europäische Tourismusregionen im Internet" sind im Internet in deutscher und englischer Sprache unter http://www.izt.de/tourismus abrufbar. Hier finden Sie auch eine interaktive Karte, mit der Sie auf die Webseiten regionaler Fremdenverkehrsverbände bzw. Tourismusmarketinggesellschaften 'surfen' können.
Reisende im Internet
Sie möchten Ihren Urlaub in der Europäischen Union planen, nicht über einen Reiseveranstalter, sondern individuell und vielleicht auch abseits von den Tourismusströmen? Dann benötigen Sie detaillierte und aktuelle Informationen über Ihr Reisegebiet, über die Anreise, die Beherbergungsbetriebe und individuell auf Ihre Bedürfnisse zugeschnittene Freizeitangebote. Viele Urlauber, aber auch Geschäftsreisende, nutzen für ihre Informationsrecherche, für Vakanzabfragen und Buchungen zunehmend das Internet. Denn mittlerweile verfügen beispielsweise in Skandinavien mehr als 50 Prozent der Bevölkerung über einen Zugang zum Internet, in Mitteleuropa sind es durchschnittlich fast 30 Prozent.
Zentrale Forschungsthemen
Doch wie findet der Gast die Webseiten europäischer Regionen? Sind diese Internetpräsenzen kundenfreundlich und informativ? Können wie in einem Reisebüro einfach und sicher Angebote recherchiert und gebucht werden? Dies sind zentrale Forschungsfragen des Projektes "Benchmarking Tourismus", welches vom deutschen Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert wird. Doch nicht allein die Internetpräsenzen stehen im Mittelpunkt des Forschungsvorhabens, sondern auch die regionalen Fremdenverkehrsverbände und Tourismusmarketinggesellschaften. Welche Kompetenzen haben sie für den globalen Wettbewerb im Internet? Welche finanziellen und personellen Mittel stehen ihnen zur Verfügung, um mit den großen Reisekonzernen mitzuhalten? Immerhin zeichnen die öffentlich geförderten Fremdenverkehrseinrichtungen in hohem Maße für das Marketing und den Vertrieb des regionalen Tourismusangebotes verantwortlich.
Auf der Internationalen Tourismusbörse 2001 in Berlin präsentierten das IZT - Institut für Zukunftsstudien und Technologiebewertung - und seine Kooperationspartner, der Deutsche Tourismusverband (DTV) und das Deutsche Wirtschaftswissenschaftliche Institut für Fremdenverkehr (dwif) erstmals die Ergebnisse einer umfassenden Analyse von fast 170 Internetpräsenzen europäischer Tourismusregionen. Über 300 Indikatoren wurden hierbei berücksichtigt.
Die drei zentralen Resultate:
- Zwar verfügen 95 Prozent der europäischen Regionen über ein Tourismusangebot im Internet, aber nur 60 Prozent sind überhaupt für internationale Touristen auch in englischer Sprache zugänglich.
- Nur die Hälfte der touristischen Webseiten ist über Suchmaschinen wie yahoo leicht zu finden bzw. wird erst unter "ferner liefen" in der Trefferliste angezeigt.
- Die Online Buchung ist nur für wenige Reisegebiete möglich: Nur 50 Regionen präsentieren ihre jeweiligen Beherbergungsbetriebe in englischer Sprache im Internet.
Doch die Forschungspartner IZT und dwif wollen nicht nur auf bestehende Defizite verweisen. Ganz im Gegenteil: Ziel des Projektes ist es, die Tourismusregionen bei ihren internetbasierten Marketing- und Vertriebsaufgaben zu unterstützen. "Hierfür bietet die Benchmarking-Methode ideale Voraussetzungen", erläutert Britta Oertel vom Berliner IZT. "Denn nicht das 'Aufzeigen von Defiziten' oder das 'Küren von Wettbewerbssiegern' steht im Mittelpunkt der Benchmarking-Idee, sondern das 'Lernen von den Besten'."
"Nicht nur Österreich und Großbritannien vorbildlich"
"Obwohl in Europa vor allem die regionalen Webseiten von Österreich und in Großbritannien neue Maßstäbe in Bezug auf den Leistungsumfang, die Informationstiefe und die Kundenfreundlichkeit setzen, haben wir auch in vielen anderen Regionen gute Beispiele identifiziert", erklärt Thomas Feil vom dwif. Und in wesentlichen Teilaspekten können auch die Österreicher und die Engländer noch viel von ihren Wettbewerbern lernen:
- So überzeugt beispielsweise die italienische Region Trentino durch Mehrsprachigkeit, nutzerfreundliche Navigation sowie leichten Zugang zu Informationsmaterial und zu Mitarbeitern der regionalen Tourismusorganisation.
- Tourenvorschläge erhält der zukünftige Gast unter anderem für die französische Auvergne und für Schottland.
- Die deutschen Stadtstaaten Bremen und Berlin überzeugen durch Initiativen zur Unterstützung der Online-Buchbarkeit ihrer regionalen Beherbergungsbetriebe.
Das Internet entwickelt sich rasant weiter. So kann auch die Webseiten-Analyse der Berliner Forscher nur eine Momentaufnahme bieten. Deswegen wurde im Rahmen des Projektes ein Instrumentarium entwickelt, mit dem zukünftig eine kontinuierliche Bewertung von regionalen Tourismusangeboten im Internet möglich ist. Dieser Leitfaden kann für die Leistungssteigerung der Internetpräsenzen von Städten, Regionen und nationalen Fremdenverkehrseinrichtungen genutzt werden. Vor allem soll durch das Benchmarking-Verfahren aber der Erfahrungsaustausch zwischen Fremdenverkehrseinrichtungen in Europa gefördert werden: Denn die Touristen werden nur dann verstärkt auch die regionalen Tourismusangebote im Internet nutzen, wenn dort europaweit kundenfreundliche Angebote bereitgestellt werden.
Kontakt:
Für Rückfragen wenden Sie sich bitte an Britta Oertel (Tel.:
+49-30-803088-43, Fax: -88, Email: b.oertel@izt.de).
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