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Krankenhaus-Report 2002: Wettbewerb wird härter
Krankenhaus-Report 2002 mit Schwerpunktthema "Krankenhaus im Wettbewerb" erschienen

Ein Dokument

Bonn (ots)

Der Bestand von Krankenhäusern wird zukünftig mehr als heute vom
Markt bestimmt. Modernes Leistungsmanagement und die Ausrichtung auf
Qualität werden für den Erfolg von Krankenhäusern im Wettbewerb
entscheidend sein. Auf jeden Fall, so der neue Krankenhaus-Report
2002, wird die Konkurrenz härter. Die neue Fallpauschalen-Vergütung
(DRGs), für alle verbindlich ab 2004, wird den Druck auf mehr
Wirtschaftlichkeit und Transparenz erhöhen und das Handeln der
Krankenhäuser verändern. Bereits heute haben sich über 530
Krankenhäuser für die DRG-Option im nächsten Jahr entschieden,
wodurch sie von der Nullrunde ausgenommen bleiben.
Der Krankenhaus-Report 2002 sieht den stationären Sektor als
zentrales Feld wettbewerblicher Reformen auf Seiten der
Leistungserbringer. Krankenhäuser müssten sich vermehrt als
Unternehmen verstehen und entsprechend moderne Managementmethoden
anwenden. Auch als Vertragspartner der Krankenkassen werden sie ihr
Handeln verändern müssen: Die wirtschaftlichen Grundlagen seien
weniger tragfähig und die Qualitätserwartungen höher. Kooperation und
Konkurrenz erhielten eine hohe strategische Bedeutung für den
Fortbestand der einzelnen Häuser, worauf nicht alle ausreichend
vorbereitet seien. Auch die Politik sei noch nicht hinreichend
bereit, mit einem verschärften Wettbewerb im stationären Bereich
umzugehen. Ein Beispiel hierfür sei die Frage der zukünftigen
Krankenhausfinanzierung. Besondere Beachtung und besonderen Schutz
verlangen die Interessen der Patienten.
Gut 530 Krankenhäuser haben sich bis heute für die neuen
Vergütungsregeln als Option entschieden; im Jahr 2004 werden diese
für alle verbindlich. Spätestens bis 2007 muss klar sein, wie der
politische Rahmen aussehen soll, in dem die Krankenhäuser handeln
müssen. Dieser Rahmen wird deutlich stärker durch eine
Wettbewerbsordnung bestimmt werden, was aber keineswegs zwingend
bedeutet, dass private Träger zukünftig immer stärker werden: Auch
anderen Trägern bieten sich Chancen, im Wettbewerb zu bestehen.
Der Krankenhaus-Report 2002 benennt die Probleme und erörtert die
Handlungsfelder, die für das Krankenhaus der Zukunft entscheidend
sind. Er bündelt das Spektrum der möglichen Fragestellungen in der
gesundheitspolitischen Diskussion und die Meinungen namhafter
Wissenschaftler zu einschlägigen Themen. Welche Formen des
Wettbewerbs sind im Krankenhausbereich denk- und machbar? Welche
Wirkungen wird dieser Wettbewerb entfalten? Welche Chancen ergeben
sich, welche Risiken sind zu bedenken? Was wird insbesondere
hinsichtlich der Qualität der Versorgung zu erwarten sein?
Der Krankenhaus-Report 2002 informiert u.a. über:
* Funktion, Wirkung und Gestaltung von Wettbewerb in der
     Gesundheitsversorgung
   * das Krankenhaus als Unternehmen
   * Perspektiven des Wettbewerbs im Krankenhaussektor
   * Patienteninteressen im Krankenhauswettbewerb
   * Zukunft der Planung und der Investitionsfinanzierung 
   * Versorgungsintegration unter Wettbewerbsbedingungen
   * Privatisierung als Trend
   * Trägergruppen und Krankenhaustypen im Wettbewerb
   * Qualität und Transparenz im Wettbewerb 
   * Mindestmengen in der stationären Versorgung
Zur Diskussion gestellt wird außerdem ein Konzept des
Krankenhausvergleichs in der Psychiatrie, des Versorgungsbereiches,
der von der DRG-Einführung nicht erfasst und auch zukünftig nach
bisherigen Regeln verhandelt werden wird. In einem Sonderbeitrag
werden die Veränderungen des Krankenhaussektors seit 1992 analysiert.
Der Krankenhaus-Report 2002 untersucht außerdem für knapp 1100
deutsche Krankenhäuser die Mengenentwicklung für ausgewählte
Fallpauschalen und Sonderentgelte im Zeitraum 1998-2001. Enthalten
sind zudem die aktuellen Grund-, Kosten- und Diagnosedaten vom
Statistischen Bundesamt.
Aktuelle Zahlen des Statistischen Bundesamts: Im Jahre 2001 gab es
2239 Krankenhäuser (-0,1% gegenüber dem Vorjahr) mit insgesamt 552
579 Betten (-1,3%). Die Anzahl der behandelten Fälle betrug 16,58
Millionen (+ 0,6%), die der Pflegetage bei 162,8 Millionen (-2,5%).
Die mittlere Verweildauer lag bei 9,8 Tagen (-3,0%). In den
Krankenhäusern waren 832 431 Vollkräfte (-0,3%) beschäftigt.  Die
Zahl der ärztlichen Vollkräfte stieg um 1,8% gegenüber dem Vorjahr
auf 110 147. Im Pflegedienst waren 416 269 Personen (+0,4%)
beschäftigt. Reduktionen um -0,5% gab es bei den sonstigen
Personalgruppen.
Der Krankenhaus-Report ist ein jährlich erscheinendes Periodikum,
das mit diesem Band zum zehnten Mal erscheint. Dies gibt Anlass für
eine Bilanz der bisherigen Bände in der vorliegenden Ausgabe. Wer an
Daten und Analysen der stationären Versorgung in Deutschland
interessiert ist, erhält ein fundiertes Kompendium mit jeweils
aktuellen Schwerpunktthemen, umfassenden Daten und Beiträgen
renommierter Autoren.
Der Krankenhaus-Report 2002, herausgegeben von Michael Arnold
(Tübingen), Jürgen Klauber (Bonn) und Henner Schellschmidt (Bonn),
ist beim Schattauer-Verlag, Stuttgart, New York, erschienen. ISBN
3-7945-2219-2, 408 Seiten, 60 Abbildungen, 47 Tabellen, kart. incl.
CD-ROM, Preis: Euro 45,95/CHF 73,50.
Wissenschaftliches Institut der AOK
Kortrijker Str. 1
53177 Bonn 
Tel.: 02 28/84 33 93
Fax:  02 28/84 31 44
Email:  wido@wido.de
http://www.wido.de

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