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Statistisches Bundesamt

Im Jahr 2006 verdienten Frauen 24% weniger als Männer

Wiesbaden (ots)

Wie das Statistische Bundesamt (Destatis)
mitteilt, lag der durchschnittliche Bruttostundenverdienst von Frauen
in Deutschland mit 14,05 Euro im Jahr 2006 um 24% unter dem 
durchschnittlichen Bruttostundenverdienst von Männern in Höhe von 
18,38 Euro.
Die größten Verdienstabstände zwischen Frauen und Männern gab es 
im Jahr 2006 bei unternehmensnahen Dienstleistungen (30%), im Kredit-
und Versicherungsgewerbe (29%) und im Verarbeitenden Gewerbe (28%). 
Niedrige Verdienstabstände zwischen den Geschlechtern bestanden in 
den Wirtschaftszweigen Bergbau (5%), Verkehr- und 
Nachrichtenübermittlung (9%) sowie Gastgewerbe (13%). In diesen drei 
Wirtschaftszweigen arbeiteten jedoch aufsummiert nur 7% aller Frauen.
In keinem Wirtschaftszweig verdienten Frauen im Durchschnitt mehr als
Männer.
Mit steigendem Alter der Beschäftigten nahm der 
Verdienstunterschied zwischen Frauen und Männern zu. Während er in 
der Altersgruppe 25 bis 29 Jahre durchschnittlich 10% betrug, lag er 
bei den 30- bis 34-Jährigen bereits bei 15%. In diese Lebensphase 
fallen häufig schwangerschafts- und mutterschutzbedingte 
Erwerbsunterbrechungen bei Frauen. Bei der Geburt ihres ersten Kindes
waren Frauen im Jahr 2006 in Deutschland im Durchschnitt knapp 30 
Jahre alt. Der Anstieg des Verdienstabstandes setzte sich bei den 35-
bis 39-Jährigen mit 22% weiter fort. Bei den 60-Jährigen und Älteren 
war er mit 31% am größten.
Im früheren Bundesgebiet lag der Verdienstunterschied zwischen 
Frauen und Männern mit 25% deutlich höher als in den neuen Ländern 
mit 6%. Eine Ursache waren deutlich höhere Verdienste der Männer im 
früheren Bundesgebiet im Vergleich zu den neuen Ländern. Der 
Bruttostundenverdienst von Männern im früheren Bundesgebiet lag 49% 
über dem der Männer in den neuen Bundesländern. Bei Frauen betrug 
diese Differenz nur 19%.
Der Verdienstabstand zwischen Frauen und Männern - international 
auch Gender Pay Gap genannt - ist definiert als prozentualer 
Unterschied des durchschnittlichen Bruttostundenverdienstes von 
Frauen und Männern. Er wird für das Berichtsjahr 2006 europaweit nach
einer neu konzipierten Definition und Methodik berechnet. 
Einheitliche und einzige Datenquelle für das Berichtsjahr 2006 ist 
die Verdienststrukturerhebung, die die gesamte Wirtschaft mit 
Ausnahme der Wirtschaftszweige "Land- und Forstwirtschaft", 
"Fischerei und Fischzucht" und "Öffentliche Verwaltung, Verteidigung 
und Sozialversicherung" bei Betrieben mit zehn und mehr Beschäftigten
abdeckt. Die bisherigen Beschränkungen auf Beschäftigte mit einer 
wöchentlichen Arbeitszeit von mindestens 15 Stunden und einem Alter 
zwischen 15 und 64 Jahren entfallen. Nach alter und neuer Definition 
und Methodik veröffentlichte Ergebnisse zum Verdienstabstand zwischen
Frauen und Männern sind daher nicht unmittelbar vergleichbar. Würden 
die oben genannten Beschränkungen bezüglich Arbeitszeit und Alter 
weiter gelten, läge der Verdienstabstand bei 22%. Damit wäre er 
nahezu auf dem gleichen Niveau wie in den Jahren 2000 bis 2005.
Weitere Informationen zur Verdienststrukturerhebung finden Sie im 
Internetangebot von Destatis unter www.destatis.de, Pfad: Verdienste 
und Arbeitskosten, Was ist die Verdienststrukturerhebung? Weitere 
Hintergründe zum Verdienstabstand zwischen Frauen und Männern finden 
Sie auch in dem gleichnamigen STATmagazin-Beitrag unter 
www.destatis.de.
Eine Tabelle bietet die Online-Fassung dieser Pressemitteilung 
unter www.destatis.de.
Weitere Auskünfte gibt:
Ralf Droßard,
Telefon: (0611) 75-4236,
E-Mail:  verdienste@destatis.de

Rückfragen an obigen Ansprechpartner oder an:

Statistisches Bundesamt
Telefon: (0611) 75-3444
E-Mail: presse@destatis.de

Original-Content von: Statistisches Bundesamt, übermittelt durch news aktuell

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